Raumcharakter

 

 

Leitstrukturen

  • Bei der Raumeinheit handelt es sich um einen typischen Teil der Kalkvoralpen, in der auf Grund ihrer geologischen Gegebenheiten das Relief und die darauf begründeten Vegetationsformen charakteristische übergeordnete Gliederungselemente darstellen.
  • Strukturbildend sind:
    • Ischltal und Trauntal
    • Oberes Almtal
    • Der Wald ist mit seinen verschiedensten Ausprägungen
  • Richtung Norden setzt sich der Wald in den Raumeinheiten der Traun- und Atterseen und zum Teil in den Almtaler und Kirchdorfer Flyschberge in der montanen und submontanen Höhenstufe fort.
  • Die Raumeinheit Kalkhochalpen im Süden ist ebenfalls überwiegend mit Wald bedeckt.
  • Landschaftsprägend und für den Biotopverbund von besonderer Bedeutung sind die Waldrandlagen im Übergangsbereich zu den angrenzenden Raumeinheiten. Hier kommt es zu höheren Artenzahlen als in den jeweils angrenzenden Lebensraumtypen.

Lebensraumtypen

  • Stillgewässer: Die zahlreichen Seen weisen weitgehend naturnahe Uferbereiche mit wertvollen Vegetationstypen, wie zum Beispiel Bruchwälder, Schwingrasen und Verlandungsmoore, auf.
  • Uferbereiche der Fließgewässer weisen ein vielfältiges Mosaik an Lebensraumtypen auf: krautreiche Pioniervegetation, junge Lavendelweidengebüschen auf Geschiebeschotter,Bach-Hochstauden- und Hochgrasfluren, Lavendelweidenauen und Grauerlen-Eschenauen.
  • Quellen und Quellfluren sind als isolierte Lebensräume bedeutend. Algen und Moose sowie wenige höhere Pflanzen wie Sumpf-Dotterblume, Sumpf-Vergissmeinnicht und Winkel-Segge, bilden charakteristische Gesellschaften.
  • Wasserfälle, Kaskaden als isolierte und kleinflächige Lebensräume beherbergen hochspezialisierte Arten.
  • Moore: In der Raumeinheit sind 48 Moore verschiedenster Typen kartiert, die einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl an seltenen Pflanzen- und Tierarten darstellen. Es handelt sich dabei überwiegend um Niedermoore, das Vorkommen von Hochmooren konzentriert sich auf die Gemeinden St. Wolfgang und Bad Ischl. Vereinzelt sind Quell-, Hang-, Sattel- und Deckenmoore anzutreffen.
  • Buchen- und Buchenmischwälder: Unterhalb von 600 m üNN bestehen die natürlichen Waldgesellschaften aus reinen Buchenwäldern bzw. buchendominierten Wäldern, über 600 m üNN dominieren montane Buchen- und Tannen-Buchenwälder, wobei in steilen Lagen die Buche von Fichte, Esche und Bergahorn begleitet wird.
  • Eibenreiche Buchenwälder und Lindenbuchenwälder finden sich vor allem in der Umgebung des Traunsees.
  • Buchenwälder mit Ulmen: Vereinzelt in Talschlüssen und Seitengräben.
  • Subalpine Rotbuchen-Tannenwälder: Auf tiefgründigen Lehmböden vor allem in Gosau.
  • Weißseggen-Buchenwälder stocken auf mittelgründigen, trockenen Böden, oft verzahnt mit Kiefern-, Fichten-, Linden- und Edellaubwäldern.
  • Schneeheide-Kiefernwälder stocken in der Regel auf südlich exponierten, steilen Felshängen, sind insgesamt jedoch selten. Auf Grund ihres trockenen und lichten, oft schutt- und felsdurchsetzten Charakters sind sie besonders artenreich.
  • Schluchtwälder: Der Bergahorn-Schluchtwald findet sich im Bereich luftfeuchter, kühler Hanglagen sowie auf feinerdearmen Blockschuttfeldern. Linden-Ahorn-Eschenwälder sind an wärmere Standorte gebunden.
  • Sekundärer Fichtenwald: Aufforstungen mit nicht standortgerechten Nadelgehölzen bzw. natürlich nicht vorkommende Nadelreinbestände. Durch starken Verbiss wird die Entstehung von Fichten-Reinbeständen gefördert.
  • Montaner Fichtenwald: Diese autochthone Waldgesellschaft ersetzt zwischen 600 und 1.200 m üNN die Tannen-Buchenwälder überall dort, wo sich aufgrund extremer ökologischer Bedingungen keine Mischwälder halten können.
  • Subalpiner Fichtenwald: In einer mehr oder minder breiten Zone leitet er als höchstgelegene Waldgesellschaft zu den Latschengesellschaften über.
  • Latschenbestände: Oberhalb der Waldgrenze befindet sich die Legföhren- oder Latschenregion. Kleinere Latschenfelder dringen im Bereich von Schutthalden auch in tiefere Regionen vor.
  • Montane bis alpine Hochstaudenfluren: Hochstaudenfluren (z.B. mit Alpendost) entlang von Bächen und Wegen, auf den Almen sowie im Umfeld von Schutthängen.
  • Almen: Hier findet sich meist ein Mosaik aus unterschiedlichsten Vegetationstypen, z.B Kleinseggenrieder, Borstgrasrasen und Bürstlingsrasen, Lägerfluren mit Alpen-Ampfer und viele andere mehr.
  • Lärchenwiesen: Mähwiesen auf Rodungsinseln mit Arten wie Bürstling, Alpenenzian und Heckenrose.
  • Alpine Rasen- und Felsspaltengesellschaften, nackte Felsen: Fels-Trockengebüsche und Fels- Trockenrasen, Polsterseggenrasen, Blaugras-Horstseggenrasen und Rostseggenrasen.
  • Schutt- und Blockhalden, Schuttgesellschaften: Frei bewegte, vegetationsarme Halden sind seltener als bereits zum Stillstand gekommene, die mit Latschen, Rasen oder Staudenfluren, in tieferen Lagen auch mit Schluchtwälder besiedelt sind.
  • Schneetälchengesellschaften: Vereinzelt im Höllengebirge.
  • Höhlen: Bieten einen Lebensraum für spezialisierte und somit meist seltene Arten.
  • Schipisten sind ein vom Menschen neu geschaffener Lebensraumtyp, der in der traditionellen Kulturlandschaft nicht vorkommende Grünlandgesellschaften aufweist.
  • Schottergruben: Permanente Neuschaffung von offenen Sand- und Kiesböden, Ruderalfluren, Steilwänden und Schlämmteichen, die Lebensräume für Pionierarten bieten.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Sumpfdotterblumen beim Almsee

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Sumpfdotterblumen beim Almsee

  • Erlenbruchwald nördlich des Almsees

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Erlenbruchwald nördlich des Almsees

  • Naturnahe Verlandungsbereiche des Almsees

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Naturnahe Verlandungsbereiche des Almsees

 

Tierwelt

  • Säugetiere: Schneemaus am Kasberg, in Oberösterreich sonst nur aus dem Sengsengebirge bekannt, Biber am Südufer des Almsees und im Bereich des Tierparkes, zahlreiche Bärenhinweise in den letzten Jahren.
  • Vögel: Große Bedeutung für störungsempfindliche Großvogelarten wie Uhu, Schwarzstorch und Steinadler. Im inneren Almtal gute Vorkommen von Auer- und Birkhuhn, Waldschnepfe, Sperlings- und Raufußkauz. In alten Buchenbeständen Weißrückenspecht und Zwergschnäpper. Für Wanderfalke und Felsenschwalbe sind die aus den Wäldern ragenden Felsbereiche wichtige Bruthabitate. An den Westabhängen des Traunsteines das einzige oberösterreichische Vorkommen der Zippammer.
  • Amphibien und Reptilien: Insgesamt kommen neun Amphibienarten und sieben Reptilienarten vor: Erdkröte, Grasfrosch, Gelbbauchunke und Feuersalamander sind weiter verbreitet, seltener sind Springfrosch, Alpensalamander und Alpen-Kammmolch. Äskulap- und Schlingnatter besiedeln nur wenige, wärmebegünstigte Standorte. Die Kreuzotter ist lokal in Lagen über 1.000 m vertreten.
  • Fische: Daten über Fische sind nur vom Langbathsee, Almsee und vom Offensee verfügbar. In den Roten Listen scheinen Seesaibling und Seeforelle auf.
  • Flusskrebse: In einigen Seen kommen noch Restbestände des Edelkrebses vor. Steinkrebsvorkommen sind aus mehreren kleineren Bächen bekannt.
  • Heuschrecken: Der wärmeliebende Bunte Alpengrashüpfer wurde bislang in Oberösterreich ausschließlich am Traunstein nachgewiesen. Auf dynamischen Schotterbänken größerer Bäche kommen sehr seltene, hoch spezialisierte Heuschreckenarten, wie der Kiesbankgrashüpfer und die Türks Dornschrecke vor. In den Verlandungszonen von Seen leben anspruchsvolle Nasswiesenbewohner, z.B. die Sumpfschrecke.
  • Groß-Schmetterlinge: Xerotherme, montane Felshänge beherbergen eine reiche Schmetterlingsfauna. Neben dem bekannten Apollofalter kommen hier eine Reihe von unscheinbaren und seltenen Arten vor, die den landesweiten Verbreitungsschwerpunkt in der Raumeinheit aufweisen. Die hochalpine Fauna ist artenreich und beherbergt auch typische Arten der Kalkhochalpen. Der im Buchenwald lebende Nagelfleck kommt im Naturraum auch mit seinen beiden stark verdunkelten Formen vor. Montane Hochmoore, Nasswiesen sowie extensiv bewirtschaftete Almen beherbergen eine reiche Schmetterlingsfauna (z.B. den sehr selten gewordenen Skabiosen-Scheckenfalter). In Bachtälern mit Hochstaudenfluren ist der auffällige Augsburger Bär lokal mit größeren Populationen vertreten.
  • Käfer: Der Totholzbewohner Zimioma grossum hat in der Raumeinheit den rezenten landesweiten Verbreitungsschwerpunkt. Der Alpenbock, ein Bewohner von geschlägertem Buchenholz, ist in den nördlichen Kalkalpen in der montanen Region verbreitet und steht unter EU-Schutz. Eine ähnliche Verbreitung und Lebensweise hat der Kopfhornschröter.
  • Libellen: Die Kleine Moosjungfer ist in höheren Moorgebieten der Alpen verbreitet und besitzt in der Raumeinheit vermutlich einen landesweiten Schwerpunkt.
  • Grabwespen: In den trockenen Wärmegebieten sind vier österreichweit seltene Grabwespenarten gefunden worden.
  • Weichtiere: Der Nussensee beherbergt sieben Arten von Süsswasserschnecken und vier Muschelarten, die zum Teil in der Roten Liste Österreichs erfasst sind.
  • Hot spots – zoologische Schwerpunktgebiete:
    • Sonnenexponierte Felsstandorte z.B. am Traunstein und Offensee
    • Schotterbänke alpiner Bäche und Flüsse (Alm, Straneggbach, Zubringer Steyrling)
    • Ungestörte lichte Altholzbiotope als Lebensraum für Rauhfußhühner
    • Montane Hochmoore (z.B. Rot- und Filzmoos bei Gosau) und die Verlandungszonen von Seen (z.B. Offensee).
    • Etliche kleine Hochmoore im Bereich von 1.000 m Seehöhe, z.B. bei Bad Goisern oder westlich von Bad Ischl (Schmetterlinge: Boloria aquilonaris, Aporia crataegi)
    • Extensiv bewirtschaftete Almgebiete und höhere Gipfelregionen (Schmetterlinge)

Pflanzenwelt

  • Die Raumeinheit ist auf Grund ihres Strukturreichtums, der hohen Reliefenergie, sowie als Ergebnis der jahrhundertealten kulturgeschichtlichen Entwicklung vergleichsweise reich an vegetationskundlichen und floristischen Besonderheiten.
  • Am Höllkogel im Höllengebirge wurde auf 1.700 m die in Oberösterreich seltene Krautweide entdeckt.
  • Die Österreichische Wolfsmilch und einige weitere Arten erreichen im Bereich der Traunlinie ihre westliche Ausbreitungsgrenze.
  • Der Stinkende Hainsalat erreicht im Almtal seine östliche Ausbreitungsgrenze. Er kommt in jedem bodenfrischen Wald vor und steigt von tiefsten Tallagen bis in die Krummholzregion.
  • Ähnliche Verbreitungsbilder wie der Stinkende Hainsalat zeigen das Schweizer Greiskraut, der Zwerg-Kreuzdorn, der Stinkwacholder, oder das Rauhgras, das ein isoliertes Vorkommen bei Hinterstoder hat und lokal zwischen Schoberstein und Mahdlgupf auftritt.
  • Als Zeiger eines wintermilden Klimas wachsen der Lorbeer-Seidelbast und die Stechpalme in den Wäldern oberhalb von Weißbach am Attersee. An den Südhängen behauptet sich eine wärmeliebende Vegetation, wie die Erd-Segge, das Pfeifengras, der Blut-Storchschnabel, die Scheidige Kronwicke, der Berg-Lauch, der Ostalpen-Meier und der Österreichische Bergfenchel.
  • Im Gebiet der Drachenwand ist überdurchschnittlich viel Hirschzungenfarn zu finden.
  • Am Ostufer des Almsees endet das Areal der Anemonen-Schmuckblume.
  • In den alpinen Höhen um den Almsee liegt die westliche Verbreitungsgrenze des Verlängerten Baldrian.
  • Seltene Arten wie Frauenschuh, Feuerlilie, Türkenbundlilie, Akelei und Narzissen sind in der gesamten Raumeinheit relativ häufig anzutreffen.
  • Das Steintäschel besitzt am Traunstein sein österreichweit einziges Vorkommen.
  • Eine vegetationskundliche Besonderheit ist die Vegetation um den Haleswiessee, der einen gut entwickelten Wasserpflanzengürtel aus Schwimmendem Laichkraut, Teichrose und dem vergleichsweise seltenen Alpen-Laichkraut beherbergt. Im Flachwasser dominieren der Schlammschachtelhalm, landeinwärts folgt ein Seggengürtel mit Schnabel- und Blasen-Segge.
  • Im Ramsau- und Kettengebirge gedeihen an den nassesten Stellen der Moore seltene Moose wie zum Beispiel Meesia triquetra und Cinclidium stygium.
  • Das Große Löckenmoos, beherbergt die bei uns seltene Torfmoosart Sphagnum majus und die Kleinfrüchtige Moosbeere.
  • Am Almsee dominieren im Unterwuchs des Schwarzerlen-Bruchwaldes Seggenrieder mit bemerkenswerten Arten wie Kammfarn, Sumpffarn und Langährige Segge. Die Großseggenrieder bestehen aus Rispensegge, Schnabelsegge, Fadensegge und Steifsegge. Im Wasser blüht die Gebirgssippe des Haarblatt-Wasserhahnenfußes, in der Umgebung des Sees wurde vor wenigen Jahren ein letztes Vorkommen der bereits für ausgestorben gehaltenen Sumpf-Weichwurz gefunden.
  • Das am Erlakogel östlich des Traunsees gefundene Moos Homalia webbiana ist typisch für besonders wintermilde Gebiete. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt ansonsten auf den Kanarischen Inseln (!).
  • An den westexponierten Hänge des Traunsteins wärmeliebende Arten wie Ostalpen-Meier, Traunsee-Labkrauts, Steintäschel, Niedriges, Blaugrünes und Hasenohrblättriges Habichtskraut, Scheidige Kronwicke, Österreichischer- und Karpaten-Mehlbeerbaum, Fliegen-Ragwurz, Netzblatt, Stink-Wacholder, Bursers Steinbrech, Schmalrispiger Schwingel, verschiedenfarbiger Bunt-Schwingel, Schlitzblattstreifenfarn, Lorbeer-Seidlbast, Glanzkerbel, Widerbart, Rundblättriges und Mittleres Wintergrün, Obir-Greiskraut und Kleines Zweiblatt.
  • Anemonen-Schmuckblume, Ostalpen-Nelke, Nordost-Alpen-Mohn, Kerner-Lungenkraut, Sternhaar-Felsenblümchen, Österreichische Wolfsmilch, Dunkle Glockenblume, Ostalpen-Schafgarbe, Ennstaler Silbermantel, Schwarzrand-Margerite, Rosarotes Läusekraut, Alpen-Täschelkraut können zur pflanzengeografischen Beschreibung der Raumeinheit herangezogen werden.

Standortpotenziale

  • Potenzial zur Ausbildung laubholzreicher Mischwälder: Vor dem Hintergrund der forstlichen Beeinflussung der Wälder bzw. der kleinflächigen Aufforstung mit naturfremden Gehölzen ist es notwendig, auf das hohe Potenzial zur Ausbildung naturnaher Laub-Mischwälder hinzuweisen, deren Existenz insbesondere auch im Hinblick auf die Belange des Bodenschutzes von Bedeutung sind
  • Potenzial zur Entwicklung von Quellmulden in Hangfußbereichen: Derartige Standorte wurden vielfach entwässert und können in Einzelfällen wieder hergestellt werden.
  • Potenzial zur Entwicklung eines Gewässer Kontinuums: Wehre in den Fließgewässern verhindern das Aufsteigen der Fische und anderer Organismen. Durch die Anlage von Fischaufstiegshilfen kann das Gewässer Kontinuum wieder hergestellt werden.
  • Potenzial zur Entwicklung eines strukturreichen Lebensraumes für Fische: Durch den Rückbau von Uferverbauungen und die Anlage naturnaher Uferabschnitte mit z.B. Unterständen, Schotterflächen u.ä. kann der Lebensraum für Fische verbessert werden.

Landschaftsbild

  • Klar gegliederte Gebirgslandschaften mit mehreren Karststöcken und Gebirgskämmen prägen das Bild der Salzkammergut-Voralpen. Es handelt sich um eine Gebirgslandschaft mit ausgedehntem Urlandschaftscharakter besonders in höheren Lagen
  • Als landschaftsprägende Elemente sind die mächtigen Schuttfächer in Talschlüssen, Felsbereiche mit Latschen, steile lückig bewaldete Felswände, Trockenrasen und alpinen Rasen und eine Vielzahl an kleineren nährstoffarmen Seen, auch in Hochlagen, zu nennen.
  • In den geschlossenen Waldflächen fallen die naturschutzfachlich und landschaftlich hochwertigen Waldwiesen, und kleine Wiesenfragmente für die Jagd auf. Die landschaftliche Vielfalt in der Waldlandschaft wird dadurch erhöht.
  • Der Wald wird durch hochgelegene Almflächen unterbrochen, wobei in den letzten Jahrzehnten viele Almen aufgelassen wurden und der Wald an diesen Stellen zuwächst oder aufgeforstet wurde. Dadurch werden Sichtbeziehungen eingeschränkt.
  • Die Schigebiete stellen durch die zum Teil sehr geometrischen Formen der Skipisten häufig eine Belastung des Landschaftsbildes dar, ebenso das Hüttendorf auf dem Feuerkogel.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Bad Goisern mit steilen lückig bewachsenen Felshängen des Ramsaugebirges

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Bad Goisern mit steilen lückig bewachsenen Felshängen des Ramsaugebirges

  • Die Nahbereiche des Offensees werden touristisch intensiv genutzt

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Die Nahbereiche des Offensees werden touristisch intensiv genutzt

 

Besonderheiten

  • Kulturhistorische Besonderheiten:
    • Gräberfeld Hallstatt: Das 1846 entdeckte Gräberfeld wurde vom 8. bis ins 4. Jhdt. v.Chr. belegt. Wegen der reichen Grabbeigaben wurde es namensgebend für die Hallstattkultur.
    • Schaubergwerk: In der Nähe des Gräberfeldes liegt das älteste Bergwerk der Welt, in dem 7000 Jahre Bergbaugeschichte dokumentiert werden.
    • Soleleitung mit Gosauzwang: 1595 wurde mit dem Bau der Soleleitung nach Ebensee begonnen. Zur Überquerung des Gosautales wurde 1757 der Gosauzwang errichtet, eine auf 7 Pfeilern ruhende und bis zu 38 m hohe Brücke, die seinerzeit eine technische Meisterleitung darstellte.
    • Chorinskyklause im Goiserer Weißenbachtal: Die Klause war Teil des Triftweges, auf dem das für die Salzgewinnung notwendige Holz zur Saline in Ebensee transportiert wurde. Nach einer umfangreichen Sanierung ist die Anlage heute wieder funktionsfähig. Im Sommer wird regelmäßig ein Schauschlagen der Klause veranstaltet.
    • Burgruine Wildenstein bei Bad Ischl: Die Burg Wildenstein war die einzige Burg des inneren Salzkammergutes. Ihre ältesten Bauteile stammen aus dem 11. Jhdt.
  • Landschaftliche Besonderheiten:
    • Markante Karststöcke und Gebirgskämme (z.B. Traunstein, Höllengebirge und Katrin).
    • Markante Felswände: Drachenwand (St. Lorenz), Ewige Wand, Jochwand (Bad Goisern).
    • Gebirgsbäche mit weitgehend unbeeinträchtigtem Verlauf: Oberlauf des Rettenbachs und der Steyrling, Teilabschnitte des Weißenbachs.
    • Seen mit naturnaher Ausprägung: Großer und Kleiner Ödsee, Almsee, Vorderer und Hinterer Langbathsee, Offensee, Nussensee.
    • Almen mit besonderen Sichtbeziehungen
  • Naturkundliche Besonderheiten:
    • Moore
    • Höhlen
    • Wasserfälle z.B. Nixenfall und Gimbach Kaskaden in Steinbach, Wasserfälle im Echerntal in Hallstatt.
    • Waldsonderstandorte:
      • Fichten-Tannen-Buchenurwald westlich des Schwarzensees (St. Wolfgang)
      • Natürliche Schwarzerlenbruchwälder am Offensees und Almsee
      • Bergahorn-Eschen-Blockwald Kaarbach nördlich des Gasslkogels (Gmunden)
      • Eiben-Johannesberg am westlichen Ufer des Traunsees (Traunkirchen)
      • Bergahorn-Lindenwälder mit Pimpernuss und anderen wärmeliebenden Arten um den Traunstein
      • Uralte Fichten-Tannen-Buchenwälder südlichwestlich des Höllengebirges (Steinbach am Attersee)
      • Schluchtblockwälder (Mondviole, Hirschzunge) an den Abhängen der Drachenwand (St. Lorenz)
      • Subalpiner Fichtenwald Waldreservat „Hinterer Wieswald“ auf 1.400 m üNN bis 1.500 m üNN nördlich von Gosau zwischen Schin- Spitzet und Lärchkogel (Gosau)
      • Schneeheide-Kiefernwälder, im der gesamten Raumeinheit auf südexponierten Hängen.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Almflächen am Talsschluss des Rettenbachs

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Almflächen am Talsschluss des Rettenbachs

  • Die Ewige Wand über Bad Goisern

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Die "Ewige Wand" über Bad Goisern

  • Die Schotterbänke des Weißenbachs werden zum Baden genutzt

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Die Schotterbänke des Weißenbachs werden zum Baden genutzt

  • Ein naturnaher Abschnitt des Rettenbachs

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Ein naturnaher Abschnitt des Rettenbachs

  • Der Almsee mit steil abfallenden Felswänden

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Der Almsee mit steil abfallenden Felswänden

  • Verlandungsbereiche beim Langbathsee im Hintergrund das Höllengebirge

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Verlandungsbereiche beim Langbathsee im Hintergrund das Höllengebirge

  • Der Offensee im Hintergrund das Tote Gebirge

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Der Offensee im Hintergrund das Tote Gebirge

  • Das Ufer des Nussensees ist nahezu durchgehend bewaldet

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2005

    Das Ufer des Nussensees ist nahezu durchgehend bewaldet

  • Erlenbruchwald nördlich des Almsees

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Erlenbruchwald nördlich des Almsees

 

Landschaftsgeschichte

  • Funde in Hallstatt deuten darauf hin, dass bereits in prähistorischer Zeit am Salzberg ein gut organisierter Salzabbau und -handel betrieben wurde. Die eisenzeitlichen Funde in Hallstatt sind auf Grund ihrer Bedeutung namensgebend für die Epoche der „Hallstatt-Zeit“.
  • Der Salzbergbau hat bis heute die ganze Region geprägt und für Wohlstand gesorgt. Der Rückgang der für das Sieden der salzhaltigen Sole notwendigen Holzvorräte führte im 16. Jahrhundert zum Bau einer Soleleitung nach Ebensee.
  • Der Holzproduktion wurde schon sehr früh ein hoher Stellenwert eingeräumt. Nur das so genannte Schwarzholz (Nadelholz) lieferte die für das Sieden der Sole notwendige gleichmäßige Hitze. Nachdem es im inneren Salzkammergut zu immer größerem Holzmangel kam, wurde aus dem angrenzenden Atterseegebiet Holz importiert. Der Transport erfolgte über ausgeklügelte Triftsysteme. Erst mit dem Bau der Bahn im Jahr 1877 und dem damit möglich gewordenem Herbeischaffen der Kohle aus dem Hausruck konnte der Energiebedarf für die Salinen ausreichend gedeckt werden.
  • Die Lackenmoosalm in Obertraun wurde bereits in der Bronzezeit durch keltische Bergleute genutzt. Ab dem 12. Jhdt. entwickelte sich die heute bekannte Form der Almwirtschaft. Die Gebirgsbauern waren größtenteils beim kaiserlichen Salinenärar beschäftigt und verfügten über Holz-, Weide- und Streurechte in der Almregion. Der Anteil an Eigenalmen war gering. Durch die Weide- und Streunutzung erfolgte ein ständiger Nährstoffentzug und eine Versauerung des Waldbodens, wodurch wiederum die Fichte gefördert wurde.
  • Ab der Mitte des 19. Jhdt. bemühte sich die staatliche Grundverwaltung, die Einforstungsrechte abzulösen oder aufzuheben. Diese erste Welle des Almflächenrückgangs dauerte bis etwa 1920. Zwischen 1950 und 1980 kam es erneut zu einem deutlichen Rückgang der Flächen. Seitdem wurden etwa 20 Almen zusätzlich wieder in Betrieb genommen, sodass heute noch etwa 150 Almen im Almbezirk Oö. Salzkammergut bewirtschaftet werden.
  • Im 19. Jhd. begann die Entwicklung des Salzkammerguts zur Fremdenverkehrsregion. Die Sommerfrische des Kaisers in Bad Ischl zieht die großen europäischen Fürstenhäuser an. Der Tourismus bildet neben dem Salzabbau das zweite wirtschaftliche Standbein der Region.
  • Mit dem Bau der ersten Liftanlagen um die Mitte des 20. Jhdt. wurden sowohl im Winter als auch im Sommer die alpinen Regionen für den Massentourismus erschlossen. Damit verbunden waren die unterschiedlichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild und den Naturhaushalt (Schipisten, alpine Dörfer, Gaststätten, usw.).

Natur und Landschaft - Fotos

  • Die Nahbereiche des Offensees werden touristisch intensiv genutzt

    Quelle: REGIOPLAN Ingenieure 2006

    Die Nahbereiche des Offensees werden touristisch intensiv genutzt

 

 

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