Besiedelung
- Streusiedlungsgebiet mit vorwiegend Einzelhöfen, Kleinweilern, kleinen Siedlungssplittern und Sammelsiedlungen der Gemeindehauptortschaften. Kaum Zersiedelung der Landschaft.
- Haupteinzugsgebiete sind Braunau am Inn, Burghausen (Bayern) und Salzburg.
- Betriebsansiedelungen vor allem entlang der größeren Straßenverbindungen.
- Die einzige überregional bedeutsame Verkehrsachse ist die Lamprechtshausener Bundesstraße B156, die den Zentralbereich der Stadt Salzburg mit der Stadt Braunau am Inn verbindet.
- Hoher Anteil an leer stehender, alter Bausubstanz.
- Traditionelle Hofformen sind vor allem der Innviertler Vierseithof, daneben auch das Salzburger Einhaus.
Natur und Landschaft - Fotos
Erholung / Tourismus
- Teil der Tourismusregion Innviertel-Hausruckwald.
- In allen Gemeinden der Raumeinheit spielt der Fremdenverkehr aus wirtschaftlicher Sicht derzeit nur eine untergeordnete Rolle.
- Potenzial liegt im Bereich des sanften Tourismus, vor allem als Ergänzung zum Radtourismus entlang von Salzach und Inn.
Landwirtschaft
- Region ist stark agrarisch betont. Landwirtschaft ist auch Trägerin funktioneller Aufgaben des ländlichen Raumes (Landschaftspflege, Kultur, Vereine, usw.).
- Sinkende Betriebszahlen, Trend vom Voll- zum Nebenerwerb. Dem gegenüber stehen sehr intensiv wirtschaftende Großbetriebe an der Grenze ihrer Produktionskapazitäten.
- Geringer Biobauern-Anteil von weit unter 10 Prozent.
- Hochterrasse bietet optimale Voraussetzungen für intensive Landwirtschaft, hier überwiegt Ackerbau, vor allem Futterbaubetriebe mit Rinder- oder Schweinemast bzw. Milchviehbetriebe. Im Bereich der Niederterrasse ist der Grünlandanteil höher. Entlang der Terrassenkanten und Trockentaleinhängen finden sich weitläufige Weiden
- Sehr strukturarme Landschaft, kaum Landschaftselemente.
Natur und Landschaft - Fotos
Forstwirtschaft
- Die Raumeinheit ist charakterisiert durch einen geringen Waldanteil (unter 10 Prozent).
- Naturnahe Waldstandorte sind meist auf die steilen Terrassenkanten zwischen Hoch- und Niederterrasse beschränkt. Hier stocken extensiv genutzte, weitgehend standortgerechte Waldtypen (Leitenwälder), meist von Buche und teilweise von Eiche dominiert
- Auf der Hochterrasse überwiegen Fichtenforste in Form kleiner Waldinseln („Schacherl“). Die standortfremden Fichtenbestände dieser Tieflagen sind sehr anfällig gegenüber biotischen (vor allem Borkenkäfer und Fichtenblattwespe) und abiotischen Schäden (Windwurf, Immissionsschäden).
- Wald vorwiegend in bäuerlichem Kleinbesitz.
- Grenzertragslagen auf den Terrassenkanten wurden in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend mit Fichtenmonokulturen aufgeforstet.
Natur und Landschaft - Fotos
Jagd
- In erster Linie über Genossenschaftsjagden organisiert, daneben vereinzelt Eigenjagden.
- In diesem ländlichen Raum kommt der Jagd ein hoher gesellschaftlicher Stellenwert zu.
- Bejagt wird schwerpunktmäßig Rehwild, daneben Hasen, Fasane und Rebhühner.
- Nach dem In-Kraft-Treten der Abschussplanverordnung vor etwa 10 Jahren kann bereits jetzt eine Verbesserung der Verjüngung von Tanne und Laubholzarten festgestellt werden.
Rohstoffgewinnung
- Kiesabbau ist in der Raumeinheit von mäßiger wirtschaftlicher Bedeutung. Im Übergangsbereich zu den angrenzenden Niederterrassen sind einige in Betrieb befindliche Schottergruben vorhanden.
- Das Enknach- und Engelbachtal ist Lagerstätte hochwertiger Kiese, aber große Bereiche der Raumeinheit sind als Negativzonen im OÖ Kiesleitplan ausgewiesen (Enknachtal, Gießgräben, Grundwasserschongebiete).
- Schottergruben bieten Potenzial für wertvolle Sekundärstandorte. Derzeit kooperieren einige der Schottergrubenbetreiber mit dem Naturschutz, um eine standortgerechte Renaturierung der stillgelegten Bereiche durchzuführen.
Natur und Landschaft - Fotos
Energiegewinnung
- An der Enknach finden sich noch vereinzelt kleinere Wehranlagen und Mühlräder, die noch in Betrieb sind.
- In der Gemeinde Neukirchen an der Enknach gibt es eine Biomasse-Fernwärmeanlage (Hackschnitzel), zwei Fotovoltaikanlagen und eine Biogasanlage. In der Gemeinde Schwand im Innkreise befindet sich eine Biomasse-Fernwärmeanlage in Bau, die mit Waldhackgut beheizt werden soll.
Natur und Landschaft - Fotos
Trink- und Nutzwasser
- In der Raumeinheit befinden sich Grundwasservorkommen von landesweiter Bedeutung. Ein mächtiger Grundwasserkörper strömt im eiszeitlichen Schotterkörper der Hoch- und Niederterrassen Richtung Norden zum Inn.
- Die beiden Grundwasserschongebiete Weilhartsforst und Lachforst nehmen weite Bereiche in der Raumeinheit ein.
- Die Wasserversorgung der Haushalte erfolgt einerseits durch genossenschaftliche Wasserversorgungsanlagen, zum größten Teil jedoch durch Haus- oder Gemeinschaftsbrunnen, die oft in intensiv agrarisch genutzten Bereichen liegen.
Fischerei
- Enknach/Engelbach sind die einzigen fischereilich bedeutsamen Fließgewässer und zählen zur Äschenregion.
- Angelfischerei herrscht vor und wird extensiv betrieben. Die Teichwirtschaft ist fischereilich nicht von Bedeutung.
- Großer Fischreichtum in der Enknach (18 Arten, davon 15 autochthon).
- Restbestände von Flusskrebspopulationen.
- Vonseiten des zuständigen Gewässerbezirks Braunau am Inn werden derzeit Fischaufstiegshilfen im Bereich von einigen älteren Mühl- bzw. Wehranlagen angelegt.