Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Bei der Landschaft im Mattigtal handelt es sich um eine nahezu 100-prozentige Kulturlandschaft.
  • Das Mattigtal ist als Agrarregion zu bezeichnen, wenngleich auch die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stark rückläufig ist.
  • Durch die zunehmende Siedlungsentwicklung und gewerbliche Betriebsflächen wurden landwirtschaftliche Betriebe zurückgedrängt.
  • Das Spektrum der Betriebe reicht vom kleinen Handwerksbetrieb bis hin zu großen, international renommierten Unternehmen wie KTM oder Palfinger.
  • Die Siedlungen im Mattigtal sind von einheitlicher Bauform geprägt. Dominant sind die Ein- und Zweifamilienhäuser.
  • Die Siedlungsentwicklung orientierte sich vorwiegend entlang der Straßen, raumplanerische Zielvorstellungen (wie z.B. geschlossene Siedlungskörper) wurden je nach Gemeinde in unterschiedlichem Ausmaß umgesetzt.
  • Fallweise sind nach wie vor starke Zersiedelungstendenzen zu erkennen.
  • Vorrangiger Verkehrsweg ist die Bundesstraße 147. Von Braunau ausgehend durchquert sie das Mattigtal bis zur Einbindung in die Bundesstraße 1 bei Strasswalchen.
  • Die Stadt Mattighofen ist Straßenknotenpunkt innerhalb der Raumeinheit. Bereits seit längerer Zeit befindet sich eine Umfahrung von Mattighofen in Planung.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Die B 505 (Verbindung zwischen Mattighofen und Mattsee) bei Abern.

    Quelle: O.Heberling

    Die B 505 (Verbindung zwischen Mattighofen und Mattsee) bei Abern.

 

Erholung / Tourismus

  • Die Raumeinheit „Mattigtal“ muss als tourismusschwache Region betrachtet werden.
  • Die Raumeinheit spielt mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten zahlreichen kleineren Raststationen, Einkehrhöfen und Wirtshäusern vor allem als Naherholungsraum eine Rolle.

Landwirtschaft

  • Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die Wirtschaft des Mattigtals nahezu ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt.
  • Die Entwicklung der Landnutzung in den letzten Jahrzehnten führte allerdings zu größeren Strukturveränderungen.
  • Vor allem kleinere Betriebe wurden bzw. werden stillgelegt, die Grundflächen nach Möglichkeit in Bauland umgewidmet bzw. an größere Betriebe verpachtet.
  • Viele Landwirte steigen auf weniger arbeitsintensive Alternativen wie die Mutterkuhhaltung oder die Rindermast um und suchen sich im außerlandwirtschaftlichen Bereich einen neuen Haupterwerb.
  • In den südlichen Regionen des Mattigtales dominiert bis heute die Grünlandwirtschaft, während nördlich überwiegend Ackerbau betrieben wird.
  • Angebaut werden Getreide (Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Triticale und selten Dinkel), Leguminosen (vorwiegend Erbsen) sowie (meist als Zwischenfrucht) Kleegras, Raps und bisweilen Senf. Stark zugenommen hat der Anbau an Mais.
  • Steigende Tendenz ist bei der Haltung von Pferden, Schafen und Ziegen zu erkennen, daneben spielt noch die Geflügelzucht bzw. -haltung eine Rolle.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Intensiver Ackerbau in der Nordhälfte der Raumeinheit.

    Quelle: O.Heberling

    Intensiver Ackerbau in der Nordhälfte der Raumeinheit.

 

Forstwirtschaft

  • In der Raumeinheit Mattigtal sind nur kleine, vorwiegend von der Fichte dominierte Waldreste vorhanden, welche sich fast ausschließlich auf die südliche Hälfte (südlich von Mattighofen) beschränken.
  • Ihre Außengrenzen stellen im Osten der Kobernaußerwald dar, im Westen der bewaldete Siedelberg und seine Ausläufer.
  • Naturnahe Wälder, wie die früher vermutlich vorkommenden Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder und Hartholzauwälder, sind in der Raumeinheit Mattigtal heute kaum mehr vorhanden.
  • Kleinere Laubholzbestände finden sich lokal im Bereich von Böschungsabhängen.
  • Entlang der Bäche sind vielfach begleitende, laubholzgeprägte Gehölzstrukturen mit Weidengebüschen,  Eschen, Schwarzerlen, Traubenkirschen etc. anzutreffen.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Begleitender Gehölzgürtel an der Mattig bei Jeging.

    Quelle: O.Heberling

    Begleitender Gehölzgürtel an der Mattig bei Jeging.

 

Jagd

  • Für die vorliegende Raumeinheit sind Genossenschaftsjagden typisch.
  • Im Planungsraum kommt an forstlich relevanten Wildarten flächendeckend das Rehwild vor, die Bestände an Schwarzwild sind in den letzten Jahren wieder im Zunehmen begriffen.
  • Durch den Wechsel von Grünland, Acker und Wald und die damit verbundene Strukturausstattung der Landschaft finden sich aber immer noch Lebensräume für zahlreiche Niederwildarten wie Feldhase, Fasan und Rebhuhn.
  • Entlang der Fließgewässer sind auch mehrere Entenarten anzutreffen.
  • Der Lebensraum des Wildes hat in den letzten Jahrzehnten sehr unter anthropogenen Einflüssen (Umstellungen in der landwirtschaftlichen Nutzung, zunehmende Besiedelung und Verkehrswegebau), gelitten.

Rohstoffgewinnung

  • Das Gebiet verfügt über zahlreiche Schottergruben, einzelne sind bereits wieder aufgelassen und so der natürlichen Sukzession überlassen worden.
  • Daneben werden noch einige Erdgasvorkommen in der Raumeinheit genutzt - es befinden sich mehrere Erdgasstationen der RAG in der Raumeinheit

Natur und Landschaft - Fotos

  • Schotterabbau bei Unterlochen.

    Quelle: O.Heberling

    Schotterabbau bei Unterlochen.

  • Kleine Schottergrube im Norden der Raumeinheit.

    Quelle: O.Heberling

    Kleine Schottergrube im Norden der Raumeinheit.

 

Energiegewinnung

  • Zahlreiche Kleinwasserkraftanlagen sind in der Raumeinheit in Betrieb.
  • Die Erdgasvorkommen in der Region werden genutzt.
  • Bei der Nutzung von Solarenergie ist nur im privaten Bereich ein stetiger Aufwärtstrend zu erkennen.
  • In jüngster Vergangenheit hat der Anteil an örtlichen Hackschnitzelheizungen stark zugenommen. Die gewonnene Energie wird oft als Fernwärme eingesetzt. Auch größere Betriebe (vor allem in der Landwirtschaft) haben nicht selten eigene Anlagen.

Trink- und Nutzwasser

  • Die Trinkwasserversorgung erfolgt meist über gemeindeeigene Ortswasserleitungen oder über private Wassergenossenschaften.
  • Lokal dienen auch hauseigene Brunnen zur Bedarfsdeckung.
  • Zum Schutz des Trink- bzw. Grundwassers wurden Wasserwirtschaftliche Vorrangflächen ausgewiesen.
  • Ein kommunales Abwassernetz ist in der vorliegenden Raumeinheit trotz der starken Zersiedelung fast zu 100 Prozent vorhanden.

Fischerei

  • Die gesamte Raumeinheit befindet sich im Fischereirevier Mattig.
  • Neben Barbe, Äsche und Bachforelle (in der Mattig sowie in allen Fließgewässern der Raumeinheit als Begleitfischart) ist auch der Schneider als abschnittsweise dominierende Art anzutreffen.
  • Im Mühlberger Bach wurden Elritze und Schmerle nachgewiesen. Die Koppe wurde bei Fischbestandsuntersuchungen in der Mattig, im Kühbach und im Florianer Brunnbach vorgefunden.
  • Im Raum Mattighofen befinden sich mehrere gewerbliche Fischzuchtanlagen.
  • An der Mattig, an zahlreichen Teichen sowie auch im Bereich des Rückhaltebeckens Teichstätt kann der Angelsport ausgeübt werden.

 

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