Raumcharakter

 

 

Leitstrukturen

  • Die vorrangigste und die gesamte Raumeinheit durchströmende Leitstruktur ist die Donau. Die noch teils breiten Auwaldbereiche stellen einen wichtigen Ausbreitungskorridor für viele Tier- und Pflanzenarten dar.
  • Der Mündungsabschnitt der Traun mit dem oberhalb liegenden Trauntal bildet die Brücke zu den oberösterreichischen nördlichen Kalkalpen.
  • Dichte Besiedelung im Nordteil sowie die maßgeblichen Verkehrsverbindungen A1, B1 und Westbahn unterbinden Vernetzungen der Donauauen mit den angrenzenden Raumeinheiten. Die südlich der Donau gelegenen Au- und Kulturlandschaftsbereiche werden daher zunehmend isoliert.
  • Sehr eingeschränkt stellen die Verkehrsachsen selbst Ausbreitungsstrecken für einige Tier- und Pflanzenarten dar. Deutlich überwiegt aber deren trennende Wirkung.
  • Infolge Entfernung von Hecken, Rainen, Obstbaumreihen gibt es im Linzer Feld praktisch keine quervernetzenden Strukturen mehr

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  • Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

    Quelle: M.Strauch

    Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

 

Lebensraumtypen

  • Donau und donaubegleitende Dämme: Donau in weiten Teilen eingestaut und die Uferbereiche mit Blocksteinen gesichert. Begleitdämme weisen weitgehend eine mehr oder weniger naturnahe, teils ruderale und insgesamt einheitliche Vegetation auf. Stellenweise sind halbtrockene Wiesenbereiche vorhanden die im Zuge der üblichen Dammpflege jährlich gemäht werden.
  • Auwälder: Sind meist als Eschenauen, sowie kleinräumiger als Grauerlenauen und entlang von Gewässern als Silberweiden ausgebildet. Hartholzauen mit Eichen sind überaus selten. Viele Teile der Au wurden in Hybridpappelforste umgewandelt. An ruhigen Seitenarmen der Donau entwickeln sich über tonreichen Anlandungen Weidengebüsche.
  • Hangwälder: Sehr kleinräumig treten am Übergang zu benachbarten Raumeinheiten am Süd- und Westrand der Raumeinheit Eschen-Ahorn-Linden- aber auch Buchen-Hangwälder auf.
  • Fließende und stehende Augewässer: In Form von Altarmen, Au-Weihern und Au-Tümpel sind in der Austufe zahlreiche Stillgewässer mit teils überragender Flora (z.B. Wasserfeder) vorhanden. Infolge fehlender Umlagerungsdynamik sind diese starken Verlandungstendenzen unterworfen.
  • Fließgewässer und Ufergehölze außerhalb der Auwälder: Aus den angrenzenden Raumeinheiten treten mehrere Bäche in das Linzer Feld ein, deren engere Bachverläufe vielfach relativ naturbelassen sind. Strenger regulierte Abschnitte treten eher selten, etwa am Urfahraner Sammelgerinne auf.
  • Künstliche Stillgewässer: Liegen vor allem in Form von Schotterteichen vor. Diese werden nach Abbauende zu fischereilichen Zwecken oder als Badeseen genutzt. Selten können sie sich naturnah entwickeln (z.B. Gr. Weikerlsee). Im Aupolder, dem großen Klärschlammbecken bei der Kläranlage Asten konnte sich eine bemerkenswerte Flora und Fauna entwickeln. Eine große Anzahl von Gartenteichen wurde in den letzten 2 bis 3 Jahrzehnten in den Randlagen des Ballungsraumes angelegt.
  • Einzelbäume, Feldgehölze und Hecken: Sind nur mehr vereinzelt in der offenen Kulturlandschaft vorhanden. Das letzte weitgehend noch unbebaute Stück einer gehölzgeprägten Kulturlandschaft um Kronau wurde durch den Bau der HL-Strecke und Umfahrung Enns weiter zerstückelt.
  • Obstbaumwiesen und –zeilen: Deren Anteil ist während der letzten 40 Jahre dramatisch gesunken.
  • Fettwiesen: Grünlandnutzung spielt im Linzer Feld kaum eine Rolle, weshalb Fettwiesen (oft als Salbei-Glatthaferwiese ausgebildet) nur mehr sporadisch in der Kulturlandschaft auftreten. Vereinzelt hat der Anteil von Dauergrünland zuungunsten von Ackerland im Auwaldbereich zugenommen.
  • Hochstaudenfluren und Röhrichte: Innerhalb der Auwälder und entlang der Bäche sowie auf Schlagflächen im Auwaldgebiet breiten sich häufig Röhrichte mit Rohrglanzgras und Schilf, sowie Pestwurzfluren und vor allem Staudenfluren und Hochgrasbestände aus.
  • Halbtrockenrasen und Magergrünland: Sind weitgehend auf Böschungen beschränkt. Am häufigsten sind Salbei-Glatthafer-Wiesen auf Straßenböschungen. Kalk-Halbtrockenrasen treten daneben an den langen Hochwasserschutzdämmen auf. Ursprüngliche Böschungsreste der Niederterrasse mit Magerwiesen sind selten bzw. sind weitgehend verbuscht. Halbtrockenrasen sind selten auch im Auwaldgebiet vorhanden.
  • Ruderalflächen: Infolge der regen baulichen Entwicklung und der verbreiteten Industrie- und Gewerbeflächen sowie Umschlagplätzen (Bahnhöfe, Häfen) und Schottergruben ist im Linzer Feld der Anteil von Ruderalflächen besonders hoch.
  • Stadt- und Stadtrandbiotope: Dazu zählen die weit verbreiteten Hausgärten ebenso wie Parkanlagen und begrünte Dächer, viele Tier- und Pflanzenarten finden in Türmen und Dächern, Mauern und Ritzen Nahrung und Unterschlupf.

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  • Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

    Quelle: M.Strauch

    Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

  • Grauerlen-Niederwald in der Donauau nördlich vom Mitterwasser

    Quelle: M.Strauch

    Grauerlen-Niederwald in der Donauau nördlich vom Mitterwasser

  • Mitterwasser mit Silberweidenau und Schilfröhricht

    Quelle: M.Strauch

    Mitterwasser mit Silberweidenau und Schilfröhricht

  • Hybridpappelforst am Auwaldrand in der Kronau

    Quelle: M.Strauch

    Hybridpappelforst am Auwaldrand in der Kronau

  • Donaualtarm in der Nähe des Kraftwerkes Asten

    Quelle: Josef Limberger

    Donaualtarm in der Nähe des Kraftwerkes Asten

  • Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

    Quelle: Fritz Schwarz

    Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

  • Renaturierung des Urfahraner Umleitungsgerinnes

    Quelle: Fritz Schwarz

    Renaturierung des Urfahraner Umleitungsgerinnes

  • Großer Weikerlsee

    Quelle: H. Rubenser

    Großer Weikerlsee

  • Schlammdeponie im Aupolder

    Quelle: H. Rubenser

    Schlammdeponie im Aupolder

  • Bau der HL-Strecke und Umfahrung Enns

    Quelle: M.Strauch

    Bau der HL-Strecke und Umfahrung Enns

  • Magerwiese auf Hochwasserdamm bei den Weikerlseen

    Quelle: H. Rubenser

    Magerwiese auf Hochwasserdamm bei den Weikerlseen

  • Kleiner, brach liegender und nährstoffreicher Böschungsrest an der Niederterrasse

    Quelle: M.Strauch

    Kleiner, brach liegender und nährstoffreicher Böschungsrest an der Niederterrasse

  • Rezenter Kiesabbau in der Donau-Niederterrasse bei Asten

    Quelle: M.Strauch

    Rezenter Kiesabbau in der Donau-Niederterrasse bei Asten

  • Bunte Ruderalvegetation mit Hochstauden beim Tankhafen in Linz

    Quelle: H. Rubenser

    Bunte Ruderalvegetation mit Hochstauden beim Tankhafen in Linz

  • Schillerpark in Linz

    Quelle: W.Bejvel

    Schillerpark in Linz

  • Mauer mit üppiger Mauerritzenvegetation

    Quelle: F.Schwarz

    Mauer mit üppiger Mauerritzenvegetation

 

Tierwelt

  • Säugetiere: Die Auebiete von Traun und Donau sind bedeutender Lebensraum für den Biber. In der Stadt Linz wurden bislang 11 Fledermausarten nachgewiesen. Die Kleinsäuger-Fauna der Stadt Linz umfasst dzt. 19 Arten (z.B. Feldspitzmaus und Zwergmaus).
  • Vögel: Aktuell treten über 100 Brutvogelarten im Linzer Stadtgebiet auf (bislang 247 nachgewiesene Vogelarten), wobei die meisten seltenen und/oder gefährdeten Arten in den Traun-Donau-Auen selbst zu finden sind. Im innerstädtischen Bereich, z.B. im Industriegebiet von Linz, leben seltene Arten wie Haubenlerche und Flussregenpfeifer. Für Wasservögel von Bedeutung sind die Traunmündung in die Donau und die größeren Baggerseen. Im Aupolder wurde der sehr seltene Stelzenläufer nachgewiesen.
  • Amphibien und Reptilien: Mit 12 Ampibientaxa und teilweise sehr großen Beständen zählen die Traun-Donau-Auen zu den artenreichsten Amphibien-Lebensräumen von Dazu zählen unter anderem ein Vorkommen der Rotbauchunke sowie der Knoblauchkröte. Von 6 Reptilienarten sind die Äskulap- und die Schlingnatter zu nennen. Für die Europäische Sumpfschildkröte gibt es im Bereich der Donauauen bei Enns einen Verdacht auf ein rezentes Vorkommen.
  • Fische und Flusskrebse: In  Donau, Traun und deren Augewässer wurden bislang über 50 Fischarten festgestellt, davon viele seltene und/oder gefährdete Arten (z.B.: Huchen, Frauen-Nerfling, Streber, Aalrutte). Der Edelkrebs ist auf Kosten des Signalkrebses verschwunden.
  • Schmetterlinge: Der wärmeliebende Hauhechel-Glasflügler wurde in jüngster Zeit mehrfach in der Traunauen nordöstlich Ebelsberg festgestellt. Der Eselswolfsmilch-Glasflüglers ist für nur aus dem Linzer Feld bekannt geworden.
  • Libellen: Als in stark gefährdet gilt der Südliche Blaupfeil, als vom Aussterben bedroht die Kleine Mosaikjungfer in Röhricht- und Uferstaudenbereichen von Gewässern und die Keilflecklibelle. Selten ist auch die Südliche Mosaikjungfer

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  • Biberburg in der Donauau

    Quelle: H. Rubenser

    Biberburg in der Donauau

  • Stelzenläufer

    Quelle: H. Rubenser

    Stelzenläufer

  • Knoblauchkröte

    Quelle: W.Weißmair

    Knoblauchkröte

  • Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis)

    Quelle: H. Ehmann

    Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis)

 

Pflanzenwelt

  • Zerstreut gibt es mächtige Altexemplare der Schwarzpappel (Populus nigra) mit tw. bis 2 m Stammdurchmesser(!)
  • Im Augebiet der Donau liegen die Vorkommen einiger herausragender Fundpunkte für Krebsschere, Wasserfeder und Schwanenblume.
  • Entlang eines Baches im Nahbereich der Donauauen existiert der größte Bestand der vom Aussterben bedrohten Sumpf-Wolfsmilch in Oberösterreich.
  • Bei den Sanddorn-Vorkommen nördlich des Mitterwassers dürfte es sich neben weiteren Verdachtsexemplaren am Unteren Inn um die letzten ursprünglichen Oberösterreichs handeln.
  • Weitere vom Aussterben bedrohte Arten sind in der Au Rauken-Greiskraut und die Spurre. Selbst im Industriegebiet finden sich vom Aussterben bedrohte Arten wie Hühnerbiß, Sand-Wegerich, Färber-Reseda und Ruten-Knorpellattich.
  • Bäume als Naturdenkmäler: Bäume, auch solche mit nicht heimischer Herkunft, spielen in großen Städten wie Linz eine ganz besondere Rolle. 35 alte Bäume, von denen sich die meisten im Bereich der Niederterrasse des Linzer Feldes befinden, wurden als Naturdenkmäler ausgewiesen.
  • Moose: Als erste Stadt Österreichs wurde in Linz eine umfassende Untersuchung der Moosflora vorgenommen. Dabei wurden 319 Arten festgestellt, was nahezu 1/3 der österreichischen Moosflora entspricht!

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  • Krebsschere (Stratiotes aloides) in den Linzer Donauauen

    Quelle: F.Schwarz

    Krebsschere (Stratiotes aloides) in den Linzer Donauauen

  • Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

    Quelle: Fritz Schwarz

    Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

 

Standortpotenziale

  • Potenzial zur Ausbildung naturnaher Auwalddynamik: Die Realisierung eines dynamisch dotierten Nebenarmsystems könnte über die Reaktivierung bestehender Gräben und Altarme erreicht werden.
  • Potenzial zur Ausbildung eines weitgehend geschlossenen und naturnah aufgebauten Donauauengrünzuges: Entsprechende Möglichkeiten für die Wiederbegründung von Auwäldern gibt es insbesondere im rechtsufrigen Donauaugebiet zwischen Kronau und Ennsmündung.
  • Potenzial zur Entwicklung des Donau-Stauraumes als artenreicher Lebensraum: Mit lokalen Maßnahmen im Stauraumbereich könnten hochwertige Lebensräume entwickelt werden.
  • Potenzial zur Entwicklung strukturreicher Lebensräume in aufgelassenen Schottergruben und an Badeteichen: Durch die Schaffung von naturnahen, ungenutzten Uferabschnitten kann zugleich ein Beitrag zu einer besseren Gewässergüte geleistet werden.
  • Potenzial zur Ausbildung von Stadt- und Stadtrandbiotopen: Besiedelung, Gewerbe und Industrie lassen viel Spielraum für die Entwicklung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Aus naturschutzfachlicher Sicht gilt es, diese ökologischen Nischen zu fördern
  • Potenzial zur Entwicklung aquatischer und semiaquatischer Lebensräume in  Still- und Fließgewässern des Augebietes: Durch lokale Maßnahmen könnte der Zustand verlandender Stillgewässer verbessert werden.
  • Potenzial zur Verbesserung der Ausstattung mit naturnahen Kulturlandschaftselementen: Der Ausstattungsgrad mit Hecken, Obstbaumwiesen und extensiv gepflegten Wiesen ist in der Raumeinheit sehr gering.

Landschaftsbild

  • Bedingt durch die Beckenlage sind die Grenzen des Linzer Feldes besonders entlang der Grenze zur Böhmischen Masse landschaftlich deutlich erlebbar.
  • Die Landschaft in der Untereinheit „Verdichtetes Siedlungs-, Industrie- und Gewerbegebiet“ wird von durchgehender Bebauung geprägt.
  • Das Landschaftsbild der Untereinheit „Donauau und Donaustrom“ ist gekennzeichnet durch den Gegensatz zwischen dichten Auwaldbereichen und der angrenzenden offenen Kulturlandschaft
  • Trotz der vielfach starken Beeinträchtigungen durch forstliche Nutzungen und Schotterabbau, sind die Augebiete weitgehend als naturnahe, ruhige Erholungsräume erlebbar.
  • Die Untereinheit „Landwirtschaftlich geprägte Niederterrasse und Austufe“ ist vor allem durch eine intensive Agrar- und Siedlungsnutzung geprägt. Nur wenige Zonen in den landwirtschaftlich genutzten Bereichen blieben rein bäuerlich strukturiert (etwa bei Kronau und Gusen). Hinzu kommt die im Landschaftsbild deutliche Präsenz vieler übergeordneter Verkehrsträger (A1, B1, Westbahn).
  • Die bachbegleitenden Galeriewälder der wenigen Bäche sind in der weitgehend strukturarmen Landschaft markante, deutlich wahrnehmbare Elemente.
  • Die Böschungen zwischen den unterschiedlichen Terrassenniveaus sind kaum ausgebildet und nur punktuell von Bedeutung für das Landschaftsbild
  • In den bäuerlich geprägten Bereichen sind vorhandene Obstbaumwiesen wesentliche Landschaftselemente die Raumstrukturen schaffen.

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  • Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

    Quelle: M.Strauch

    Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

  • Rezenter Kiesabbau in der Donau-Niederterrasse bei Asten

    Quelle: M.Strauch

    Rezenter Kiesabbau in der Donau-Niederterrasse bei Asten

  • Kleiner, brach liegender und nährstoffreicher Böschungsrest an der Niederterrasse

    Quelle: M.Strauch

    Kleiner, brach liegender und nährstoffreicher Böschungsrest an der Niederterrasse

 

Besonderheiten

  • Kulturhistorische Besonderheiten:
    • Lorcher Basilika: Unter dem Langhaus liegen römische Fundamente sowie die Reste eines frühchristlichen Gotteshauses
    • Stadtbefestigung und Ennser Stadtturm: Die Anlage, die heute noch aus Teilen der Stadtmauer und sechs Wehrtürmen besteht, wurde 1193/94 erbaut und im 17.Jahrhundert ausgebaut.
    • Lauriacum: Zwischen 167 und 180 n.Chr. wurde das Lager „legio II Italica“ nach Lauriacum (einem Ortsteil des heutigen Enns) verlegt. Das Lager war 539 Meter lang und 398 Meter breit und beherbergte bis zu 6.400 römische Soldaten. Heute sind noch Teile des Lagergrabens in der Landschaft zu sehen.
    • Asten: Bronzezeitliche Siedlung und römisches Gräberfeld
    • Burgruine Spielberg: Die Burg wurde auf einer kleinen Kuppe aus Weinsberger Granit errichtet, die aus der umgebenden Austufe herausragt
    • Die Landeshauptstadt Linz weist in ihrem Zentrum eine Reihe von kulturhistorischen Besonderheiten auf, wie z.B. der Linzer Hauptplatz mit der Pestsäule, Alter und Neuer Dom, Altstadt und Pfarrkirche Urfahr um nur einige zu nennen.
  • Landschaftliche Besonderheiten:
    • Granitlinsen im Augebiet: Diese kleinen, fast kreisrunden Erhöhungen in den Aubereichen treten in sonst keiner anderen Raumeinheit Oberösterreichs auf. Auf einer davon wurde das damalige Schloss Spielberg errichtet, auf einer weiteren befindet sich ein Bauernhof. An der Enns südlich von Steyr gibt es ähnliche Gebilde aus Kalkfelsen innerhalb der Enns-Terrassen.
    • Altarme (z.B. Mitterwasser) innerhalb des geschlossenen Augebietes
  • Naturkundliche Besonderheiten:
    • Knoblauchkröte, Rotbauchunke und Wechselkröte: Die 3 Amphibienarten zählen zu den ausgesprochenen Seltenheiten in Oberösterreich und sind alle drei im Linzer Feld vorhanden (Rotbauchunke nur hier).
    • In jüngerer Zeit wurde wieder der Biber in den Traun-Donauauen ansässig.
    • Die Traun-Donauauen zählen mit dem Mitterwasser und den Weikerlseen als wesentliche Gewässer zu den artenreichsten Aulandschaften Österreichs.
    • Mit ihrem Vorkommen am Tagerbach weist die große Sumpfwolfsmilch eines der letzten Vorkommen in Oberösterreich auf. Ebenso weitgehend oder vollkommen auf die Augebiete der Raumeinheit beschränkt sind Hühnerbiß, Krebsschere, Wasserfeder und Schwanenblume.
    • Mit dem großen Linzer Industriegebiet sowie dem „Aupolder“ (Klärschlammdeponie) bei der Kläranlage in Asten und weiteren industriellen und gewerblichen Standorten liegen extrem künstliche und beeinflusste Nutzungsformen vor. Nutzungsbedingt bzw. in vorhandenen Nischen konnte sich hier aber eine außergewöhnliche Flora und Fauna entwickeln.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Mauer mit üppiger Mauerritzenvegetation

    Quelle: F.Schwarz

    Mauer mit üppiger Mauerritzenvegetation

  • Granitfels in der Niederterrasse südlich der Ortschaft Gusen

    Quelle: M.Strauch

    Granitfels in der Niederterrasse südlich der Ortschaft Gusen

  • Mitterwasser mit Silberweidenau und Schilfröhricht

    Quelle: M.Strauch

    Mitterwasser mit Silberweidenau und Schilfröhricht

  • Knoblauchkröte

    Quelle: W.Weißmair

    Knoblauchkröte

  • Biberburg in der Donauau

    Quelle: H. Rubenser

    Biberburg in der Donauau

  • Großer Weikerlsee

    Quelle: H. Rubenser

    Großer Weikerlsee

  • Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)

    Quelle: F.Schwarz

    Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)

  • Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

    Quelle: Fritz Schwarz

    Wasserfeder (Hottonia palustris) in Gewässern der Donauauen

  • Krebsschere (Stratiotes aloides) in den Linzer Donauauen

    Quelle: F.Schwarz

    Krebsschere (Stratiotes aloides) in den Linzer Donauauen

  • Schlammdeponie im Aupolder

    Quelle: H. Rubenser

    Schlammdeponie im Aupolder

 

Landschaftsgeschichte

  • Älteste jungsteinzeitlichen Funde im Umfeld reichen bis 5000 Jahre zurück (Rutzing, Gemeinde Hörsching und Hofberg in der Linzer Altstadt).
  • 400 v. Chr. Besiedeln die Kelten das Land und es dürften auch im Linzer Feld schon kleine Rodungsinseln vorhanden gewesen sein
  • Etwa 400 Jahre lang besiedelten Römer und Kelten gemeinsam das Land bis zur Donau.
  • Besiedelung durch die Bajuvaren ab etwa 550 und damit Beginn großräumiger Rodungstätigkeit.
  • Mit der so genannten „Raffelstettner Zollordnung“ 905 wurde die Bedeutung von Linz als Zollstätte und gesetzlichen Marktort ausgewiesen. Damit lagen im Linzer Feld zwei bedeutende Zentren, Enns und Linz, vor, in deren Umfeld schon großflächiges Kulturland vorhanden war, welches sich in den nächsten 200-300 Jahren noch weiter ausdehnte.
  • Bis in die Mitte des 19.Jahrhunderts prägten die Donau und die Traun mit breit aufgefächerten Flussarmen die Landschaft der Austufe, deren größte Teile noch mit Auwald bedeckt waren.
  • Mit dem Aufkommen des modernen Flussbaus um 1900 wurde es möglich, weite Teile der Austufe zu besiedeln und den Auwald bis auf das heutige Ausmaß zu roden.
  • Im „Anschlussjahr“ 1938 Gründung der Hermann Göring-Werke (spätere Voest) und der Chemie Linz, was zu einer dramatischen Verkleinerung des naturnahen Aubereiches führte.
  • Der starke Anstieg der Einwohnerzahlen führt bis heute zu einem hohen Druck auf die Landschaft.
  • Mit ihrer „Naturkundlichen Station“ verfügt die Stadt Linz seit 1953 über eine Einrichtung, die sich ausschließlich der Erforschung und dem Schutz der Natur im Stadtgebiet und seiner unmittelbaren Umgebung widmen kann. Im Jahr 2006 erhielt die Stadt Linz die Auszeichnung als „naturfreundlichste Gemeinde Österreichs“.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

    Quelle: M.Strauch

    Naturnahe Eschenau im Naturschutzgebiet Traun-Donauauen

  • Linzer Industriegebiet mit Voest-Brücke

    Quelle: Hans Kosina, Land

    Linzer Industriegebiet mit Voest-Brücke

 

 

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