Besiedelung
- Die Bezirkshauptstädte Rohrbach und Freistadt liegen innerhalb der Raumeinheit. Weitere große Ortschaften sind z.B. Lembach, Sarleinsbach, Haslach und Pregarten.
- Die Bevölkerung wächst bis auf wenige Ausnahmen: Pro Jahrzehnt meist zwischen 5 und 15 Prozent, rund um Linz auch um über 30 Prozent.
- Die Hauptverkehrsachsen, entlang derer auch Siedlungserweiterungen stattfinden, sind die Strecke Rohrbach – Linz und die Achse Freistadt – Linz.
- Von starker Zersiedlung sind linznahe Bereiche der Raumeinheit betroffen, etwa Pöstlingberg, Lichtenberg und Altenberg.
- Historische Siedlungsformen befinden sich noch in den Kernbereichen der Marktorte sowie in den Dörfern und bäuerlichen Streusiedlungsgebieten.
- Bäuerliche Flurformen sind über weite Strecken durch Kommassierungen abhanden gekommen. Gebietstypisch waren Hofackerfluren, von denen nur einige erhalten blieben. Am verbreitetsten sind Streusiedlungsgebiete mit ihren Einöd-Blockfluren oder vereinzelt Block-Streifenfluren.
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Erholung / Tourismus
- Der Tourismus nimmt in der Raumeinheit relativ geringen Stellenwert ein.
- Lokale Sehenswürdigkeiten sind historische Ortskerne, etwa die Altstadt von Freistadt und Pfarrkirchen, Flügelaltäre in Kefermarkt und Waldburg sowie lokale Museen.
- Gästenächtigungen finden im - oft bäuerlichen - kleinprivaten bzw. kleingewerblichen Bereich statt.
- Beliebte Ausflugsziele sind der Pöstlingberg bei Linz, der Wildpark Altenfelden und einige vorhandene Aussichtswarten.
- Wichtige Erholungssparten sind Radfahren und Reiten. Auch das Wandern ist örtlich von Bedeutung. Nicht zu vernachlässigen ist das sommerliche Schwammerlsuchen in den Mühlviertler Wäldern.
- Im Wintersportbereich gibt es verbreitet Loipenangebote, klimabedingt sind sie allerdings von geringer touristischer Relevanz. Freistadt hat seinen Schihang mit Flutlicht und Schneekanonen ausgestattet.
- Teile der Raumeinheit gehören zu typischen Naherholungsgebieten für die Linzer Bevölkerung. Dicht von Spaziergängern frequentiert sind Bereiche rund um Neusiedlungsgebiete.
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Landwirtschaft
- Weite Teile der Raumeinheit unterliegen sehr intensiver Grünlandwirtschaft.
- Hauptsächlich Milchproduktion, die weitestgehend auf Silagenutzung basiert. Wiesen werden hierfür drei- bis teilweise viermal jährlich gemäht.
- Fleischproduktion findet über Jungrinder statt. Mutterkuh-Weidehaltung ist in Zunahme begriffen.
- Unter den verschiedenen Betriebssparten sind auch die Pferdehaltung und die Gatterwildhaltung besonders erwähnenswert. Lokal hat man sich auf Hopfenanbau spezialisiert.
- Haupt-Feldfrüchte sind Triticale und Sommergerste, vor nicht allzu langer Zeit waren es noch Roggen, Hafer und Kartoffel. Silomais weist gebietsweise nennenswerte Anteile auf.
- Der Anteil an Ackerbrachen ist verschwindend gering und beginnt wieder zu sinken.
- Der Anteil biologisch wirtschaftender Betriebe ist traditionell überdurchschnittlich hoch.
- Die meisten Betriebe nehmen am Agrarumweltprogramm ÖPUL teil. Das Ausmaß an Pflegeausgleichsflächen (Maßnahme WF im ÖPUL) ist meist gering, da nur mehr kleine naturnahe Wiesenbereiche existieren.
- Im 20. Jahrhundert kam es fast flächendeckend zur Melioration vormaliger Feuchtstandorte und zu immenser Produktivitätssteigerung im Grünlandbereich. Der Ackerbau hat in den bergigen, den höher gelegenen Regionen sowie im gesamten Westen der Raumeinheit stark abgenommen.
- Die Nutzung erschwert bewirtschaftbarer Lagen (Feuchtwiesen, Böschungen) wird immer mehr aufgegeben.
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Forstwirtschaft
- Die Bewaldung liegt meist bei einem Drittel bis zu einem Viertel der Gemeindeflächen
- Im Westen folgen die Wälder meist den engen Talzügen, im Osten sind vor allem Kuppen und Hänge waldbedeckt. Einen sehr hohen Waldanteil weisen die Umgebungsbereiche der Gusentäler auf.
- Die meisten Wälder befinden sich in kleinprivatem Besitz und sind zudem oft sehr kleinteilig parzelliert.
- Großwaldungen sind die Ausnahme. Sie liegen bei Sprinzenstein bei Rohrbach, am Kürnberger Wald, am Pfenningberg bei Linz und am Hohenstein bei Pulgarn.
- Bauernwälder sind weithin als Fichtenforste ausgebildet, im Osten, wo das Gelände stärker relieffiert ist, ist der Anteil an Mischbaumarten höher.
- In den Großwäldern herrschen vielfach großflächige Buchenwälder vor.
- Der Waldanteil nimmt seit langem allgemein zu. Vor allem durch Kulturland-Aufforstungen und Selbstverwaldung von Böschungen und steinigen Hutweidestandorten.
- Weithin kommt es auf Grund von Vorratszuwächsen und den praktizierten Bewirtschaftungsweisen zu strukturellen Vereinheitlichungen, zum starken Vorherrschen von monotonen Baumholzstadien, vor allem in den Fichtenforsten.
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Jagd
- Die Jagd ist meist genossenschaftlich organisiert, das Reh ist Haupt-Jagdwild. Die Abschusszahlen werden entsprechend der Verbisssituation geregelt. Bedeutende Teile des Nachwuchses fallen im Mai den Mähwerken zum Opfer.
- Feldhasen haben ihre jagdliche Bedeutung aufgrund starker Bestandesrückgänge weitgehend eingebüßt. Anderes Jagdwild, z.B. Fasan, Rebhuhn, Rot- und Schwarzwild, ist von geringer Bedeutung.
- Seit geraumer Zeit findet Fuchsimmunisierung gegen Tollwut statt, was zu Bestandesanstiegen geführt hat, wodurch Probleme für Beutetiere des Fuchses entstehen können.
- Nicht selten wird im Mühlviertel Krähen nachgestellt.
- Aus Naturschutzsicht problematisch sind die Bejagung der Waldschnepfe sowie die Verfolgung von Greifvögeln und Eulen.
- Naturschutzrelevante Aktivitäten der Jägerschaft sind Heckenpflanzungen sowie Rebhuhnschutzbestrebungen in der Gegend um Rohrbach.
Rohstoffgewinnung
- Rohstoffgewinnung findet vor allem in den Granitsteinbrüchen von Gunnersdorf bei Lasberg und Plöcking bei Kleinzell statt. Hier wird das mehrteilige Abbauareal derzeit wieder ausgeweitet.
- Zahlreiche Klein-Steinbrüche wurden längst aufgelassen und meist der natürlichen Sukzession überlassen.
- Von landesweiter Bedeutung ist die Gewinnung von Kaolin in der Grube Kriechbaum bei Tragwein.
- Ansonsten wird vor allem Grus punktuell kleinstflächig von Privaten abgebaut. Die Hauptverwendung liegt im Bereich der Wegaufschüttung und -sanierung.
- In Sukzession befindliche Abbauflächen weisen teils hohe Naturschutzbedeutung auf, da sich hier Lebensraumelemente wie Stillgewässerbiotope, Offenbodenflächen mit Sukzessionen bis hin zu Pioniergehölzen, Ruderalflächen sowie Felswände entwickeln können.
- Immer wieder werden Lesesteinhaufen als Rohstoffquelle für Baumaßnahmen und Gartengestaltungen benutzt.
Energiegewinnung
- Wasserkraftnutzung findet verbreitet im Bereich ehemaliger Mühlen in kleinem Ausmaß statt.
- Groß-Stauanlagen befinden sich an der Ranna und an der Großen Mühl, wobei aber die zugehörigen Kraftwerke im Donautal außerhalb der Raumeinheit liegen.
- Mit weiterer Zunahme der Hackgut- und allgemein Holzverwertung für Heizzwecke und verstärkter Nutzung nachwachsender Rohstoffe aus der Landwirtschaft ist zu rechnen.
- Verbreitet wird im privaten Bereich von Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung Gebrauch gemacht.
Trink- und Nutzwasser
- Die Trinkwasserversorgung erfolgt über Hausbrunnen, Ortswasserleitungen bzw. Wassergenossenschaften. Die meisten Ortschaften sind an der „Fernwasserversorgung Mühlviertel“ angeschlossen.
- In Trockenperioden kommt es bei lokalen kleineren Anlagen immer wieder zu Versorgungsengpässen.
- Oftmals werden private Quellfassungen in Feuchtwiesen erneuert oder auch neue angelegt, was stets zu Beeinträchtigungen der dort ohnehin gefährdeten Vegetation führt.
- Verbreitet sind kleine bis größere Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Ein Grundwasserschongebiet großer Ausdehnung liegt im Bereich Jaunitzniederung (Freistädter Becken).
Fischerei
- Vor allem Teiche werden hobbymäßig oder - wesentlich seltener - gewerblich betrieben.
- Teiche mit starkem Besatz und entsprechender Fütterung können Fließgewässer belasten und führen in der Folge zur Verfolgung von Graureiher und Fischotter.
- Haupt-Nutzfische sind hier Regenbogenforelle, Bachsaibling und Karpfen.
- Der Trend zur Errichtung von Fischteichen hält weiter an. Vereinzelt kommt es dadurch auch noch zur Inanspruchnahme ökologisch wertvoller Flächen (meist Feuchtwiesen).
- An Fließgewässern erfolgen nur teilweise Besatzmaßnahmen, wobei vor allem Bachforellen als natürliche Hauptfischart eingesetzt werden.
- In Perlmuschelgewässern werden - als spezielle Artenschutzmaßnahme - mit Muschellarven infizierte Jungfische eingesetzt.
- Angelfischerei wird an einigen Teichen und Flussabschnitten praktiziert.
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