Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Die Region kann zur Gänze dem ländlichen Raum zugeordnet werden.
  • Der Wunsch nach Wohnen im Grünen  hat zu einer Zersiedlung der Landschaft geführt.
  • Aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen besteht ein direkter Bezug zu den angrenzenden Bezirkshauptstädten, der Landeshauptstadt Linz und der Stadt Passau in Bayern.
  • Im von Land- und Forstwirtschaft dominierten Sauwald finden sich nur wenige größere Wirtschaftsbetriebe.
  • Überregionale Verkehrsträger stellen in der Raumeinheit eine Seltenheit dar, so dass die Region als räumlich nur gering zerschnitten bezeichnet werden kann.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Vierseithof östlich Kopfing

    Quelle: Franz Grims

    Vierseithof östlich Kopfing

 

Erholung / Tourismus

  • Der Sauwald ist eine tourismusschwache Region.
  • Nur der Nord- und der Nordostteil weisen durch die Nähe zur Donau bzw. zu den Städten Schärding und Passau ein höheres Tourismusaufkommen auf.

Landwirtschaft

  • Mit Ausnahme des stark bewaldeten Hochsauwaldes wird die Region von der Landwirtschaft dominiert.
  • Das vielgestaltige Landschaftsrelief, das Klima und auch die mitunter schlechten Bodenvoraussetzungen erschweren die Bewirtschaftung.
  • Hohe Anzahl von klein- und mittelbäuerlichen Betrieben.
  • Nur wenige Biobetriebe.
  • Dominante Milchviehwirtschaft mit drei- bis vierschnittigem Intensivgrünland.
  • Auf den Ackerflächen werden vor allem Getreide und Mais angebaut. Erwähnenswert sind darüber hinaus noch der Anbau von Erbsen und Kartoffeln („Sauwalderdäpfel“).
  • Weitere Erwerbszweige von geringerem Ausmaß stellen die Schweine- und Hühnermast, die  Most- und Schnapsproduktion und die Rolle mancher Landwirtschaften als Beherbergungsbetriebe (Urlaub auf dem Bauernhof, Privatzimmervermietung) dar.
  • Besonders in der Nachkriegszeit wurden zahlreiche Moore und Feuchtwiesen trockengelegt und der Bewirtschaftung hinderliche Landschaftselemente wie Hecken, Feldböschungen, Lesesteinhaufen sowie Terrassen, Tobel oder Böschungen ausgeräumt.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Streifenflur bei St. Roman

    Quelle: Franz Grims

    Streifenflur bei St. Roman

  • Alte Steinmauer unweit des Ahörndl-Moores

    Quelle: Franz Grims

    Alte Steinmauer unweit des Ahörndl-Moores

  • Feldböschung südlich Münzkirchen

    Quelle: Franz Grims

    Feldböschung südlich Münzkirchen

  • Tobel bei Leithen im Jahr 1982

    Quelle: Franz Grims

    Tobel bei Leithen im Jahr 1982

  • Mittlerweile zugeschütteter Tobel bei Leithen 1997

    Quelle: Franz Grims

    Mittlerweile zugeschütteter Tobel bei Leithen 1997

 

Forstwirtschaft

  • Die Bewaldungsintensität ist sehr unterschiedlich – so weist der Hochsauwald einen äußerst hohen Waldanteil auf, wohingegen der Südteil der Raumeinheit deutlich geringer bewaldet ist.
  • Größere Waldbesitzer sind in der Raumeinheit eher selten, so dass der Großteil als bäuerlicher Kleinwald angesehen werden kann.
  • In den 1960er und -70er Jahren kam es zu großen Aufforstungswellen, vor allem mit der standortsfremden Fichte.
  • Der Anteil der Nadelhölzer liegt ca. zwischen 70 und 80 Prozent, wobei die Fichte den mit Abstand größten Anteil aufweist.
  • Unter den Laubgehölzen ist besonders die Buche zu nennen.
  • Hervorgehoben werden muss der hohe Anteil an fremdländischen Nadelbaumarten wie z. B. der Douglasie.
  • Die wieder eingesetzte Verjüngung der Leitbaumarten Buche und Tanne lässt einen Trend in Richtung des standortgerechten Mischwaldes erkennen.
  • Unter den Gefährdungen des Waldes seien besonders der Schneebruch, die Bodenversauerung und Insektenkalamitäten (Borkenkäfer und Fichtenblattwespe) hervorgehoben.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Naturnaher Tannenwald (Edtwald)

    Quelle: Franz Grims

    Naturnaher Tannenwald (Edtwald)

 

Jagd

  • Es dominieren die Genossenschaftsjagden. Eigenjagden wie im Hörzinger Wald sind die Ausnahme.
  • Bedingt durch die ausgedehnten Wälder und Forste mit zahlreichen Einstandsmöglichkeiten ist das Rehwild vorherrschend.
  • Von Norden und Westen her eingewanderte Schwarzwildpopulationen beschränken sich auf die größeren Wälder.
  • Bemerkenswert ist das Auftreten des Fischotters (einzelne Tiere), des Haselhuhns und des Luchses, wobei letzterer nur als Wechselwild auftritt.

Rohstoffgewinnung

  • Abgebaut werden überwiegend Festgestein (Granit) und Quarzschotter.
  • Größere Abbaugebiete finden sich bei Esternberg, Ringlholz, Oberzeilberg, Gopperding und Allerding.
  • Eine Besonderheit stellt der Abbau von äußerst reinen Quarzsanden bei Engelhaming dar.
  • In den Gebieten mit oberflächlichen Schlier- und Lehmvorkommen wurden einst Ziegel erzeugt.
  • Ehemals wurden im Hochsauwald auch kleinflächige Handtorfstiche betrieben (Filzmoos und Ahörndl).

Natur und Landschaft - Fotos

  • Schottergrube bei Münzkirchen

    Quelle: Franz Grims

    Schottergrube bei Münzkirchen

  • Das heute weitgehend zugewachsene Filzmoos im Jahr 1963

    Quelle: Franz Grims

    Das heute weitgehend zugewachsene Filzmoos im Jahr 1963

 

Energiegewinnung

  • Nur wenige kleine Wasserkraftanlagen befinden sich in der Raumeinheit.
  • In jüngster Vergangenheit hat der Anteil an örtlichen Hackschnitzelheizungen stark zugenommen. Die gewonnene Energie wird oft als Fernwärme eingesetzt. Auch größere Betriebe (vor allem in der Landwirtschaft) haben nicht selten eigene Anlagen.

Trink- und Nutzwasser

  • Die Trinkwasserversorgung erfolgt meist über größere Wasserverbände.
  • In den weiter abgelegenen Gebieten dienen vorwiegend hauseigene Brunnen zur Bedarfsdeckung.
  • Bedingt durch die örtlichen geologischen Gegebenheiten stehen keine ausreichenden Grundwasserhorizonte zur Verfügung, so dass es in Trockenperioden zu Engpässen kommen kann (Gemeindegebiete von Freinberg, Schardenberg und St. Ägidi).
  • Der Nähr- und Schadstoffeintrag aus der Landwirtschaft und die starke Bodenversauerung mindern örtlich die Wasserqualität.
  • Die Ortszentren sind praktisch in der gesamten Region vollständig kanalisiert. Als Ausnahme weist die Gemeinde St. Agatha bisher jedoch noch keine Ortskanalisation auf.

Fischerei

  • Im Sauwald bestehen mit den Einzugsgebieten von „Inn-Pram-Kösselbach“ und „Aschach“ zwei große Fischereireviere.
  • In den in der Regel kleineren Fließgewässern des Sauwaldes leben vor allem Bach- und Regenbogenforelle sowie der Bachsaibling.
  • Nur in größeren Gewässern kommt auch die Äsche vor.
  • Die einst großen Krebspopulationen sind heute in Folge der schlechten Wasserqualität und der weit verbreiteten Krebspest weitgehend verschwunden.
  • Besonders bemerkenswert sind die Vorkommen der Flussperlmuschel in der Raumeinheit, die aktuell im Mittelpunkt mehrerer Untersuchungen stehen.

 

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