Enns- und Steyrtaler Voralpen: Kurz & Bündig

Unter "Machen Sie sich ein Bild" finden Sie eine überblicksmäßige Charakterisierung dieser Raumeinheit. In "Was uns wichtig ist" sind die wichtigsten Naturschutzziele aufgelistet. Eine Fotodokumentation am Ende ermöglicht Ihnen einen ersten Eindruck.

"Ein Waldmeer, das hohe Wellen schlägt"

 

 

Machen Sie sich ein Bild!

  • Mittelgebirge, Gipfelhöhen zwischen 800 und 1.400 Meter Seehöhe, mäßige bis starke Reliefenergie, durch markante Felsbildungen gebietsweise stark gegliedert

  • Dolomitlandschaft mit sehr naturnahen (bis natürlichen) Kerbtälern, Teilbereiche mit ausgeprägtem Gesteinswechsel und kleinräumigen, formenreichen Biotopstrukturen

  • Hoher Waldanteil (ca. 85 Prozent), dichtes Forstwegenetz

    • Vorwiegend Wirtschaftswald mit Fichte und Lärche, wechselnder Anteil Buche
    • In unzugänglichen (Steil-)Lagen auch sehr naturnahe Fichten-Tannen-Buchen-Wälder Selten oder sehr kleinräumig ausgebildet sind Schluchtwälder, trockene Föhren-Wälder, Grauerlen-Au
    • Mosaik an Sonderstandorten (Schutthänge, Fels)
  • Einige größere Bäche (Krumme Steyrling, Reichramingbach, Dambach, etc.), weitgehend unverbaut bis in die Quellbereiche, meist Gewässergüte 1 und 2

    • Viele kleine Quellen, große Karstquellen nur im Nahbereich des Sengsengebirges
    • In Bach-Unterläufen teils mächtige Schotterüberdeckungen in den Talräumen, kleine Beckenlandschaften, kleine Konglomeratschlucht-Situationen
    • Bäche in Siedlungsgebieten und entlang von Wegen stellenweise begradigt und hart ausgebaut
    • Autochthone Bachforellenbestände in Oberläufen
  • Borsee als einziges größeres Stillgewässer, darüber hinaus mehrere Tümpel im Gebiet zerstreut

  • Grünlandanteil in den nördlichen, Enns-nahen Bereichen sowie in den größeren Talräumen deutlich höher

    • Bewirtschaftung überwiegend in Hanglagen und Talschaften
    • Gedüngte Fettwiesen v.a. in den Talböden und flacheren Lagen
    • Allgemein hoher Strukturreichtum (Obstbaumwiesen, Grenzhecken, Gebüsche)
    • Auch kleinräumige Vernässungen und Anmoore
    • Noch häufig Kalk-Halbtrockenrasen sowie Magerweiden, seltener Pfeifengraswiesen
    • Lokal auf Weiden Bürstlingsrasen
    • Massive Tendenz zur Auflassung der landwirtschaftlichen Nutzung mit nachfolgender Aufforstung
  • Mehrere, teils hochgelegene Almflächen mit blumenreichen Bergmähdern, Bürstlingsrasen und Almweiden, Viehbesatz sinkend, vermehrt touristische Nutzung

  • Zerstreut einzelne Hoch- und Niedermoore

  • Lebens- und Durchzugsraum vieler seltener Tierarten wie Luchs, Bär, Auerhahn, Dreizehnspecht u.v.a.

  • Viele Streusiedlungen in den breiten, schottergefüllten Talschaften und ansteigenden Seitentälern

  • Steinbrüche vereinzelt

  • Relativ niederschlagsreich, Nordstaulage

Was uns wichtig ist!

  • Natürlich ablaufende Prozesse im Nationalparkgebiet schützen

  • Natürlich verjüngende Waldsysteme großräumig entwickeln

    • Boden- und Wasserhaushalt in bisher unzerschnittenen Waldgebieten sichern
    • Wälder auf Sonderstandorten (Schneeheide-Föhren, Schlucht- und Auwälder) sichern und entwickeln
  • Naturnahe Gewässerstrukturen und –dynamik sichern und entwickeln

    • Quellbiotope und ihre natürlichen Lebensgemeinschaften sowie natürliche Karstwasserdynamik sichern
    • Fischdurchgängigkeit erhöhen
    • Hohen Anteil an Stillgewässer als Amphibienlebensraum erhalten
  • Tal- und Steillagen möglichst offen halten

  • Artenreiche Wiesen und Weiden, vordringlich letzte Halbtrockenrasen erhalten

  • Nachhaltige Almbewirtschaftung fördern (geeignete Haustier-Rassen, Weideführung, hydrologisch unbedenkliche Tränken, Almpflege)

    • Touristische Almnutzung nur im Einklang mit extensiver Almbewirtschaftung
  • Schutz aller Moore

  • Lebensraumeignung für regionale Leitarten wie Bär, Luchs und Rauhfußhühner sichern und entwickeln

  • Aufgelassene Steinbrüche der natürlichen Sukzession überlassen oder naturnah entwickeln

  • Naturerlebnis, Bildung und Erholung im Natioanlpark Kalkalpen unter konsequenter Berücksichtigung der übrigen Ziele der Raumeinheit fördern

  • Forschungs- und Monitoringarbeit im Nationalpark weiterführen und vertiefen


Fotodokumentation

  • Kultur- und Waldlandschaft mit Blick auf das Sengsengebirge

    Quelle: E.Mayrhofer

    Kultur- und Waldlandschaft mit Blick auf das Sengsengebirge

  • Neuaufforstung mit Fichten auf einem ehemaligen Kalk-Magerrasen

    Quelle: M.Strauch

    Neuaufforstung mit Fichten auf einem ehemaligen Kalk-Magerrasen

  • Einmündung des Laussabaches, nördlich von Altenmarkt

    Quelle: H.Kutzenberger

    Einmündung des Laussabaches, nördlich von Altenmarkt

  • Puglalm, zwischen Oberlaussa und Hengstpass

    Quelle: H.Kutzenberger

    Puglalm, zwischen Oberlaussa und Hengstpass

 

 

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