Standortfaktoren

 

 

Geologie

  • Der Kobernaußerwald und der Hausruckwald liegen geologisch gesehen in der Molassezone.
  • Morphologisch hebt sich das Gebiet der Molassezone als mehr oder weniger flachwelliges Hügelland von den steileren Geländeformen der Flyschzone und des Kristallins deutlich ab.
  • Im Untergrund wechseln sich Braunkohleflöze und verschiedene Horizonte aus Feinsedimenten einander ab.
  • Darüber lagern teils mächtige Schotterdecken, hauptsächlich aus Quarz und Quarzit mit einem geringen Anteil an Kalkgeröllen.
  • Da die Deckschotter sehr gut, die feinkörnigen Sedimente der Kohlenserie hingegen kaum wasserdurchlässig sind, kommt es an der Kontaktfläche zur Ausbildung von Quellhorizonten.

Boden

  • Ausgangsmaterial für die Bodenbildung im Hausruck- und Kobernaußerwald waren die Deckschotter und äolische Sedimente (Staublehmdecken), die während der Eiszeit meist als dünne Decken über die Schotter gebreitet wurden.
  • Da diese Staublehmdecken heute allerdings nur mehr inselartig in Talfurchen und flach geneigten Unterhängen vorkommen, sind die meisten Böden in Kuppen-, Ober- und Mittelhanglagen aus den Verwitterungsprodukten der Schotter hervorgegangen.
  • Die Schotter bestehen hauptsächlich aus Quarzit- und Quarzkonglomerat, nur zum Teil wurden auch kalkalpine Flussschotter  in diesem Gebiet abgelagert.
  • An der Basis der Schotter finden sich mergelig-tonige Schichten mit eingebetteten Kohleflözen. Diese Schichten sind wenig durchlässig und daher oft feucht (Hanggleye oder zum Teil auch Hang-Anmoore).
  • Die weitaus dominierenden Böden im Gebiet sind kalkfreie Lockersediment-Braunerden.

Klima

  • Das Gebiet liegt in der temperierten humiden, hauptsächlich von Westwinden beeinflussten Zone.
  • Kennzeichen für dieses so genannte mitteleuropäische Übergangsklima sind kühle, feuchte Sommer sowie milde, schneereiche Winter (subozeanischem Klima).
  • Durch den Zutritt der Westwinde wird feuchte Meeresluft antransportiert.
  • Die Hauptwindrichtungen sind West bis Südwest, Winde aus Süd bis Ost sind dennoch vergleichsweise häufig. Die mittlere Windgeschwindigkeit ist mit 2 m/sec bis 3 m/sec relativ hoch.
  • Besonders Frühjahrs- und Herbststürme können in den Wäldern Windwürfe verursachen.
  • Im Durchschnitt weist die Raumeinheit eine jährliche Niederschlagsmenge von rund 1000-1200 mm auf. Etwa 65 Prozent davon fallen im Sommerhalbjahr.
  • Die Jahresmitteltemperatur liegt zwischen 7,6 und 7,8°C
  • Die Niederschlagsmenge nimmt von Westen nach Osten zu, die Temperatur entlang desselben Gradienten eher ab.
  • Die Temperaturunterschiede im Tageslauf sind in den Taleinhängen größer als in den Kuppenlagen. Dadurch sind diese Standorte deutlich anfälliger gegenüber Frösten.

Gewässersystem

  • Die Rücken von Kobernaußer- und Hausruckwald bilden bedingt durch ihre über die umliegende Landschaft herausragende Höhe zahlreiche Wasserscheiden.
  • Die Bäche des Naturraumes verlaufen zum Großteil in geschlossenen Waldbeständen.
  • Kleine Bachläufe, von unzähligen Quellbereichen ausgehend, stellen den Ursprung zahlreicher außerhalb der Raumeinheit sodann größerer Fließgewässer dar.
  • Diese kleineren Quellbächlein stellen mit Abstand den größten Anteil der Fließgewässer in der Raumeinheit dar.
  • Sowohl was den Verlauf als auch die Gewässermorphologie betrifft sind die Fließgewässer als weitgehend naturbelassen zu bezeichnen.
  • Lediglich im Bereich der Siedlungen und Straßen sowie bisweilen auch in landwirtschaftlich genutzten Flächen beeinträchtigen lokale Einbauten zur Ufer- bzw. Sohlsicherung das positive Erscheinungsbild.
  • Bedingt durch den hohen Waldanteil in der Raumeinheit sind die lokalen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft oder durch die Verwendung als Vorfluter für private Kleinkläranlagen gesamtheitlich betrachtet zu vernachlässigen.
  • Hinsichtlich ihrer Wassergüte sind die Fließgewässer als hoch einzustufen (Gewässergüteklasse I-II).
  • Größere stehende Gewässer (Seen) fehlen in der Raumeinheit zur Gänze.
  • Lediglich eine größere Anzahl von Teichen unterschiedlicher Größe, vorwiegend in der Funktion als Fischteiche bzw. außerhalb des Waldes auch als Löschteiche, ist vorzufinden.
  • Meist wurden sie künstlich errichtet, ihre Sohlausbildung ist häufig natürlich, ihre Ufer sind oft als Steilufer ausgebildet und teilweise befestigt (als eine von wenigen Ausnahmen zeigt einen naturnahen Weiher).
  • Entsprechend der geologischen Situation (Molassezone) ist in der Raumeinheit sowohl gespanntes und unter Druck an die Oberfläche austretendes Grundwasser (Artesische Brunnen) wie auch ungespanntes Grundwasser vorhanden.
  • Meist im Bereich eines charakteristischen, durch einen Geländeknick markierten Quellhorizontes liegen bei rund 680 Meter Seehöhe eine Vielzahl natürlicher Quellbereiche.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Natürlicher Verlauf des Baches im Holzwiesental

    Quelle: Heberling

    Natürlicher Verlauf des Baches im Holzwiesental.

  • Naturnaher Weiher im Eichwald (Kobernaußerwald).

    Quelle: Heberling

    Naturnaher Weiher im Eichwald (Kobernaußerwald).

 

 

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen: