Raumnutzung

 

 

Besiedelung

  • Die Raumeinheit ist uraltes Siedlungsgebiet. Im Vergleich zu den anschließenden Bereichen der benachbarten Raumeinheiten ist das Inntal heute besonders im Bereich der Niederterrassen relativ dicht besiedelt.
  • Für die letzten 30 Jahre zeigt sich eine langsame aber kontinuierlich steigende Bevölkerungsentwicklung ohne markante Sprünge.
  • Siedlungsform im bäuerlichen Bereich ist ursprünglich der Innviertler Vierseithof, daneben auch so genannte „Sölden“.
  • Die Raumeinheit ist unter Berücksichtigung ihrer Gesamtfläche durch Verkehrswege stark erschlossen.
  • Größere Gewerbegebiete finden sich in der Raumeinheit im Bereich der Städte.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Autobahn A8 und intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen bei Ort i. Ikr.

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Autobahn A8 und intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen bei Ort i. Ikr.

 

Erholung / Tourismus

  • Die Voraussetzungen für eine touristische Nutzung entlang des Inn sind günstig, trotzdem gibt es in der Raumeinheit keine "intensive touristische" Nutzung.
  • Im Zentrum der Betrachtung steht der Radtourismus. Städte-, Bade- oder Kulturtourismus sind Randerscheinungen des üblichen Tagestourismus.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Touristische Nutzung: Kanu-Touring am Inn-Hauptfluss

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Touristische Nutzung: Kanu-Touring am Inn-Hauptfluss

 

Landwirtschaft

  • Insbesondere die Nieder- und Hochterrassenbereiche unterliegen einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung.
  • Ackerflächen dominieren die lokalen Verhältnisse deutlich, vor allem Mais. Zunehmend ist Raps-Anbau zu beobachten. Alternative Kulturen wie Mohn haben keine Bedeutung.
  • Weitläufigere Grünlandnutzung fehlt und ist nur in der Austufe um Braunau häufiger zu beobachten.
  • Extensive Wiesen (Feucht- und Trockenwiesen) sind nur in marginalen Resten vorhanden.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Mohnanbau bei Katzenberg

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Mohnanbau bei Katzenberg

 

Forstwirtschaft

  • Die größten zusammenhängenden Waldgebiete innerhalb der Raumeinheit stellen die den Inn begleitenden Auwälder dar.
  • Innerhalb der Hochwasserschutzdämme (v.a. Silberweidenau) sind die Bestände größtenteils als Naturschutzgebiet festgestellt und werden nicht bewirtschaftet.
  • Außerhalb der Hochwasserschutzdämme handelt es sich vor allem um Kleinwaldbesitzungen, dominante Baumarten sind Esche und Grauerle. Diese werden in der Regel nur kleinflächig oder im Niederwaldbetrieb bewirtschaftet.
  • Abseits der Inn-Auwald-Bereiche existieren auf den Terrassenebenen nur wenige größere, zusammenhängende Wälder, hier überwiegend intensiv bewirtschaftete Fichten-Bestände.
  • Laubwaldzüge finden sich an Terrassenkanten, sowie als Hang- und Tobelwälder, häufig durch Esche, Stieleiche und Bergahorn charakterisiert. Buche ist nur im Westen von Bedeutung. Eine Bewirtschaftung erfolgt – wenn überhaupt – in der Regel durch Einzelstammentnahme.
  • Kleinräumig wurden auch die Hangwälder in Fichtenforste umgewandelt.

Natur und Landschaft - Fotos

  • Auwaldbereiche in Reichersberg (Naturschutzgebiet Unterer Inn)

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Auwaldbereiche in Reichersberg (Naturschutzgebiet Unterer Inn)

 

Jagd

  • Überwiegend in Form von Genossenschaften organisiert, vereinzelt existieren auch Eigenjagden.
  • Im Wildbestand überwiegen Rehe, daneben sind aus jagdlicher Sicht Feldhase und Fasan von zentraler Bedeutung. In den letzten Jahren ist verstärkt Schwarzwild anzutreffen.
  • Die Bejagung von Wasservögeln in den Aubereichen innerhalb des Naturschutz- und Europaschutzgebietes Unterer Inn wurde per Verordnung ausgesetzt.
  • Außerhalb der Schutzgebiete stellen Fütterungen in Zusammenhang mit der Wasservogeljagd, vor allem in den Aubereichen, eine Beeinträchtigung des ökologischen Gefüges dar.

Rohstoffgewinnung

  • Die Gewinnung von Schotter hat besondere Bedeutung. Der gewonnenen Schotter ist von hervorragender Qualität; Abgebaut wird vor allem zwischen Kirchdorf am Inn und Braunau.
  • Es überwiegen Trockenbaggerungen, es sind aber auch zahlreiche Schotterteiche vorhanden. Auffallend ist der Abbau an beziehungsweise von Terrassenkanten, was zu markanten Veränderungen im lokalen Landschaftsbild führt.
  • Nach Beendigung des Abbaus gab es bisher zumeist nicht naturnahe Folgenutzungen (Bade-, Angelteich, Christbaumkulturen etc.) wodurch die Gruben als Ausgleichsräume für die Tier- und Pflanzenwelt weitgehend ausfielen.

Energiegewinnung

  • Die Inn-Staustufen haben überregionale Bedeutung, insgesamt werden jährlich im Schnitt 2,4 Milliarden kWh Strom erzeugt.
  • Die Errichtung der Stauwerkskette erfolgte zwischen 1939 und 1965, seither ist der Untere Inn durch eine lückenlose Kraftwerkskette mit fünf Staustufen eingestaut.
  • Durch den Einstau entstanden weitläufige Stauseen. Durch die Ablagerung von Schwebstoffen erfolgte eine schnelle Verlandung. Heute haben diese Lebensräume überregionale Bedeutung für den Vogelschutz.
  • Durch die Abdämmung ist eine Verbindung zwischen Hauptfluss und den außerhalb gelegenen Augebieten nur noch eingeschränkt vorhanden, die Stauwerkskette ist nicht fischpassierbar ausgebaut.
  • Die Energiegewinnung aus Kleinwasserkraftanlagen an den Zubringern oder Windkraft, kalorischen Kraftwerken beziehungsweise Solaranlagen hat in der Raumeinheit untergeordnete oder keine Bedeutung.

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  • Stauwehr Ering - Frauenstein

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Stauwehr Ering - Frauenstein

  • Das Inntal: der Inn mit den begleitenden Auwäldern (Blick über die Hagenauer Bucht)

    Quelle: Th. Moertelmaier

    Das Inntal: der Inn mit den begleitenden Auwäldern (Blick über die Hagenauer Bucht)

 

Trink- und Nutzwasser

  • Natürliche Grundwasservorkommen sind derzeit in ausreichender Menge und Qualität vorhanden. Derzeit gibt es in der Raumeinheit keine verordneten Wasserschongebiete.
  • Anteil der Einzelwasserversorgungen liegt im oberösterreichischen Trend von ca. 35 Prozent. Ein Großteil der Wasserversorgung wird durch Wassergenossenschaften getragen.

Fischerei

  • Kommerzielle fischereiliche Nutzung im Sinne einer Flussfischerei existiert heute nicht mehr. Im Rahmen vorhandener Koppelrechte gibt es Fischfang mit Netzen und Reusen ohne wirtschaftlichen Hintergrund.
  • Entlang des Inn gibt es eine Reihe kleiner bis mittelgroßer Fischzucht- beziehungsweise Mastbetriebe, darüber hinaus extensive fischereiliche Nutzung von Quellteichen.
  • Gut etabliert hat sich die Angelfischerei am Inn selbst, an seinen Zubringern und in Schotterteichen.

 

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