Besiedelung
- Die Raumeinheit ist uraltes Siedlungsgebiet. Im Vergleich zu den anschließenden Bereichen der benachbarten Raumeinheiten ist das Inntal heute besonders im Bereich der Niederterrassen relativ dicht besiedelt.
- Für die letzten 30 Jahre zeigt sich eine langsame aber kontinuierlich steigende Bevölkerungsentwicklung ohne markante Sprünge.
- Siedlungsform im bäuerlichen Bereich ist ursprünglich der Innviertler Vierseithof, daneben auch so genannte „Sölden“.
- Die Raumeinheit ist unter Berücksichtigung ihrer Gesamtfläche durch Verkehrswege stark erschlossen.
- Größere Gewerbegebiete finden sich in der Raumeinheit im Bereich der Städte.
Natur und Landschaft - Fotos
Erholung / Tourismus
- Die Voraussetzungen für eine touristische Nutzung entlang des Inn sind günstig, trotzdem gibt es in der Raumeinheit keine "intensive touristische" Nutzung.
- Im Zentrum der Betrachtung steht der Radtourismus. Städte-, Bade- oder Kulturtourismus sind Randerscheinungen des üblichen Tagestourismus.
Natur und Landschaft - Fotos
Landwirtschaft
- Insbesondere die Nieder- und Hochterrassenbereiche unterliegen einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung.
- Ackerflächen dominieren die lokalen Verhältnisse deutlich, vor allem Mais. Zunehmend ist Raps-Anbau zu beobachten. Alternative Kulturen wie Mohn haben keine Bedeutung.
- Weitläufigere Grünlandnutzung fehlt und ist nur in der Austufe um Braunau häufiger zu beobachten.
- Extensive Wiesen (Feucht- und Trockenwiesen) sind nur in marginalen Resten vorhanden.
Natur und Landschaft - Fotos
Forstwirtschaft
- Die größten zusammenhängenden Waldgebiete innerhalb der Raumeinheit stellen die den Inn begleitenden Auwälder dar.
- Innerhalb der Hochwasserschutzdämme (v.a. Silberweidenau) sind die Bestände größtenteils als Naturschutzgebiet festgestellt und werden nicht bewirtschaftet.
- Außerhalb der Hochwasserschutzdämme handelt es sich vor allem um Kleinwaldbesitzungen, dominante Baumarten sind Esche und Grauerle. Diese werden in der Regel nur kleinflächig oder im Niederwaldbetrieb bewirtschaftet.
- Abseits der Inn-Auwald-Bereiche existieren auf den Terrassenebenen nur wenige größere, zusammenhängende Wälder, hier überwiegend intensiv bewirtschaftete Fichten-Bestände.
- Laubwaldzüge finden sich an Terrassenkanten, sowie als Hang- und Tobelwälder, häufig durch Esche, Stieleiche und Bergahorn charakterisiert. Buche ist nur im Westen von Bedeutung. Eine Bewirtschaftung erfolgt – wenn überhaupt – in der Regel durch Einzelstammentnahme.
- Kleinräumig wurden auch die Hangwälder in Fichtenforste umgewandelt.
Natur und Landschaft - Fotos
Jagd
- Überwiegend in Form von Genossenschaften organisiert, vereinzelt existieren auch Eigenjagden.
- Im Wildbestand überwiegen Rehe, daneben sind aus jagdlicher Sicht Feldhase und Fasan von zentraler Bedeutung. In den letzten Jahren ist verstärkt Schwarzwild anzutreffen.
- Die Bejagung von Wasservögeln in den Aubereichen innerhalb des Naturschutz- und Europaschutzgebietes Unterer Inn wurde per Verordnung ausgesetzt.
- Außerhalb der Schutzgebiete stellen Fütterungen in Zusammenhang mit der Wasservogeljagd, vor allem in den Aubereichen, eine Beeinträchtigung des ökologischen Gefüges dar.
Rohstoffgewinnung
- Die Gewinnung von Schotter hat besondere Bedeutung. Der gewonnenen Schotter ist von hervorragender Qualität; Abgebaut wird vor allem zwischen Kirchdorf am Inn und Braunau.
- Es überwiegen Trockenbaggerungen, es sind aber auch zahlreiche Schotterteiche vorhanden. Auffallend ist der Abbau an beziehungsweise von Terrassenkanten, was zu markanten Veränderungen im lokalen Landschaftsbild führt.
- Nach Beendigung des Abbaus gab es bisher zumeist nicht naturnahe Folgenutzungen (Bade-, Angelteich, Christbaumkulturen etc.) wodurch die Gruben als Ausgleichsräume für die Tier- und Pflanzenwelt weitgehend ausfielen.
Energiegewinnung
- Die Inn-Staustufen haben überregionale Bedeutung, insgesamt werden jährlich im Schnitt 2,4 Milliarden kWh Strom erzeugt.
- Die Errichtung der Stauwerkskette erfolgte zwischen 1939 und 1965, seither ist der Untere Inn durch eine lückenlose Kraftwerkskette mit fünf Staustufen eingestaut.
- Durch den Einstau entstanden weitläufige Stauseen. Durch die Ablagerung von Schwebstoffen erfolgte eine schnelle Verlandung. Heute haben diese Lebensräume überregionale Bedeutung für den Vogelschutz.
- Durch die Abdämmung ist eine Verbindung zwischen Hauptfluss und den außerhalb gelegenen Augebieten nur noch eingeschränkt vorhanden, die Stauwerkskette ist nicht fischpassierbar ausgebaut.
- Die Energiegewinnung aus Kleinwasserkraftanlagen an den Zubringern oder Windkraft, kalorischen Kraftwerken beziehungsweise Solaranlagen hat in der Raumeinheit untergeordnete oder keine Bedeutung.
Natur und Landschaft - Fotos
Trink- und Nutzwasser
- Natürliche Grundwasservorkommen sind derzeit in ausreichender Menge und Qualität vorhanden. Derzeit gibt es in der Raumeinheit keine verordneten Wasserschongebiete.
- Anteil der Einzelwasserversorgungen liegt im oberösterreichischen Trend von ca. 35 Prozent. Ein Großteil der Wasserversorgung wird durch Wassergenossenschaften getragen.
Fischerei
- Kommerzielle fischereiliche Nutzung im Sinne einer Flussfischerei existiert heute nicht mehr. Im Rahmen vorhandener Koppelrechte gibt es Fischfang mit Netzen und Reusen ohne wirtschaftlichen Hintergrund.
- Entlang des Inn gibt es eine Reihe kleiner bis mittelgroßer Fischzucht- beziehungsweise Mastbetriebe, darüber hinaus extensive fischereiliche Nutzung von Quellteichen.
- Gut etabliert hat sich die Angelfischerei am Inn selbst, an seinen Zubringern und in Schotterteichen.