Besiedelung
- Raumeinheit durch bäuerliche Siedlungsformen (Streusiedlungen, Einödfluren) geprägt. Geringe Zersiedelung durch Einfamilienhäuser. Industrie und Gewerbe sehr spärlich vorhanden.
- Landschaftsbild durch große Einzelhöfe maßgeblich bestimmt. Die Hofformen reichen von Vierkanthöfen, bis hin zu Hacken- und Haufenhöfen. Geschlossene Ortsverbände erst im Gebiet westlich der Enns häufiger.
- In der Umrahmung der größeren Orte, Streifen-Blockfluren, die auf geschichtlich alte Siedlungsräume hinweisen.
- Die Zahl der Gebäude nimmt in allen Gemeinden der Raumeinheit zu.
- Einwohnerzahl steigend, etwa zu gleichen Teilen auf Geburtenrate und Einwanderung zurückzuführen.
- Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in allen Gemeinden (außer Laussa) rückläufig.
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Erholung / Tourismus
- Raumeinheit stellt auf Grund der sanften Hügelformen des Flysch und des Wechsels von Wiesen und Wald eine attraktive Erholungslandschaft dar.
- Die Nähe zum Nationalpark Kalkalpen, insbesondere zum Reichraminger Hintergebirge, wirkt tourismusfördernd.
- Hinsichtlich Nah- und Kurzzeiterholung ist das flache Hügelland westlich der Enns mit seinen ausgedehnten Streuobstkulturen, vor allem während der Obstbaumblüte Mitte Mai bedeutend.
- Die gesamte Raumeinheit ist sowohl für die ansässige Bevölkerung, als auch für diejenige der umliegenden städtischen Zentren von besonderer Bedeutung, etwa für sportliche Freizeitaktivitäten wie Wandern und Radfahren. Es existiert ein vielfältiges Angebot von Wander- und Radwegen, sowie von Ausflugsgastronomie.
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Landwirtschaft
- Auf Grund der geomorphologischen Situation und des eher kühlen Klimas dominiert in der Raumeinheit die Grünlandwirtschaft.
- Es überwiegen bei weitem intensiv genutzte Mähwiesen.
- Die nicht bewaldeten Abhänge der großen Flyschgräben werden als Weiden genutzt.
- Auf Grund der steilen Hangneigungen herrschen erschwerte Bewirtschaftungsbedingungen vor.
- Tendenzielle Abnahme der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, sowie der bewirtschafteten Fläche.
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Forstwirtschaft
- Die Forstwirtschaft nimmt in der Raumeinheit auf Grund der starken Dominanz der Grünlandwirtschaft einen geringeren Stellenwert ein.
- Lediglich die Wälder des Damberg-Spadenbergzuges sind von größerem forstwirtschaftlichen Interesse und sind im Besitz der österreichischen Bundesforste (ÖBf), Revier Steyrtal. Es handelt sich um Buchenwälder mit eingebetteten großflächigen Fichtenforsten und stärker durchfichteten Mischwäldern.
- Kleinflächige Waldinseln oder Grabenwälder sind in bäuerlichem Besitz. Vorherrschende Nutzungsform ist der Femelschlag, bzw. die Gruppenplenterung.
- Von den ÖBf wird weiterhin Kahlschlagwirtschaft betrieben. Die stellenweise sehr großflächigen Schläge resultieren zum Teil aus den Problemen mit Borkenkäferbefall der letzten Jahre. Als Folgenutzung wird aber verstärkt auf naturnahe Buchenverjüngung mit geringer Beimischung von Lärche und Fichte gesetzt.
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Jagd
- Die Jagd ist in der Raumeinheit vorrangig in Genossenschaftsjagden organisiert. Auf den Flächen der österreichischen Bundesforste (ÖBf) sind Eigenjagden vorhanden.
- Wichtigstes Jagdwild ist Rehwild. Die Bestände von Hasen und Fasanen sind rückläufig.
- Rotwild ist selten und gilt in der Raumeinheit als Wechselwild.
- Schwarzwild ist selten, aber zeigt eine leicht zunehmende Tendenz.
- Gamswild kommt in der Raumeinheit nicht vor.
Rohstoffgewinnung
- Große Gebiete der Raumeinheit sind im Kiesleitplan als Negativzone ausgewiesen.
- Zur Rohstoffgewinnung genutzte Abbaustellen sind in der Raumeinheit nicht vorhanden.
Energiegewinnung
- Die meisten Bäche der Raumeinheit sind auf Grund unsteter und/oder zu geringer Wasserführung für eine energiewirtschaftliche Nutzung nicht geeignet. Kleinkraftwerke an Raming- und Mühlbach sind nicht mehr in Betrieb.
- Windkraftanlage in Laussa mit drei Windkraftwerken auf dem Plattenberg. Weitere Windkraftanlagen sind zwar projektiert, wie z.B. in St. Ulrich, wurden aber bislang nicht genehmigt.
- Die Kraftwerksketten der Enns und der Steyr haben auf einige Zubringerbäche im mündungsnahen Bereich Auswirkungen auf die Fließgeschwindigkeit.
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Trink- und Nutzwasser
- Die Trink- und Nutzwasserversorgung erfolgt im Wesentlichen durch ein Netz kommunaler und genossenschaftlicher Wasserversorgungsanlagen.
- Der Großteil der Wasserversorgung wird aus Brunnenanlagen aus den Talniederungen der angrenzenden Raumeinheiten gespeist.
- Dezentrale und kleinräumige Versorgung aus Quellen, aufgrund schlechter Wasserqualität in Teilbereichen der Raumeinheit problematisch.
Fischerei
- Die fischereiwirtschaftlich genutzten Bäche sind Ramingbach, Pechgrabenbach, Neustiftbach und Dambach.
- Die Fischereirechte liegen bei den österreichischen Bundesforste (ÖBf), die an Privatpersonen oder lokale Anglervereine weiterverpachten.
- In den letzten Jahren hat eine fischereiwirtschaftliche Intensivierung der Bäche vor allem durch Besatz mit Regenbogenforellen und Bachforellen stattgefunden.
- Der Dambach und der Mühlbach weisen im mündungsnahen Bereich Absturzbauwerke bis zu einer Höhe von drei Metern auf. Eine Fischpassierbarkeit von der Enns in diese Seitenbäche ist somit nicht gegeben.