Um radioaktive Kontaminationen in der Luft erkennen zu können, verfügt Österreich seit rund 30 Jahren über das Strahlenfrühwarnsystem (SFWS), das aus 336 Messstellen zur kontinuierlichen Bestimmung der Ortsdosisleistung (ODL) besteht. Betrieben wird das vollautomatische System vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) mit Unterstützung des Umweltbundesamtes (UBA). Im Falle eines nuklearen Ereignisses können so möglichst rasch Auswirkungen auf die Bevölkerung von einem Krisenstab beurteilt und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen werden.
Die ODL-Daten werden online von den Messstationen an die Bundesstrahlenwarnzentrale (BStrWZ) übermittelt, die sich in der Abteilung Strahlenschutz des BMLFUW befindet. Dort werden die Messdaten gesammelt und ausgewertet; bei Grenzwertüberschreitungen erfolgt rund um die Uhr eine automatische Alarmierung des Bereitschaftsdienstes, der umgehend Maßnahmen zur Abklärung der Situation ergreifen und erforderlichenfalls auch die weiteren erforderlichen Schritte setzen kann.
Auch in der Bundeswarnzentrale des Bundesministeriums für Inneres (BMI) und in den Landeswarnzentralen der Bundesländer sind die Messergebnisse jederzeit online abrufbar.
Zusätzlich zu den ODL-Messstellen wurden zehn automatische Luftmonitorstationen errichtet, die laufend den Gehalt an radioaktiven Stoffen in der Luft überwachen. Vier weitere Luftmonitorsysteme wurden im benachbarten Ausland (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien) installiert, deren Messdaten ebenfalls in das SFWS einfließen.
Darüber hinaus stehen im Strahlenfrühwarnsystem nicht nur Daten aus dem österreichischen Messnetz zur Verfügung, sondern - aufgrund von zwischenstaatlichen Vereinbarungen - ebenso Daten von vergleichbaren Monitoringsystemen der meisten europäischen Staaten.
Die aktuellen Messwerte von 96 ausgewählten österreichischen ODL-Messstellen sind auf der ORF-Teletextseite 623 jederzeit abrufbar.