Die Labors der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bilden den zweiten fixen Bestandteil der österreichischen Messeinrichtungen für Umweltradioaktivität. Da durch die Probennahme, die Probenaufbereitung und die Messung zeitliche Verzögerungen auftreten, handelt es sich bei diesem Überwachungssystem um kein Frühwarnsystem, jedoch um eine sinnvolle Ergänzung zum Strahlenfrühwarnsystem.
Die wichtigste Aufgabe des Laborgestützten Überwachungsnetzes (LÜN) ist es, geringfügige Erhöhungen der Radioaktivität in Lebensmitteln und anderen Umweltmedien so rasch wie möglich zu erkennen, damit im Falle einer Kontamination sofort Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung getroffen werden können. Weiters sind die möglichen Auswirkungen zu beurteilen, deren zeitliche Entwicklung zu beobachten und zu dokumentieren.
In den Labors der AGES können mittels hochauflösender Gammaspektrometrie, Flüssigszintillationsspektrometrie und Alphaspektrometrie geringste Mengen an radioaktiven Stoffen feststellt werden. Weiters erlauben diese Methoden nuklidspezifische Untersuchungen der Umweltmedien, die mit Hilfe des Strahlenfrühwarnsystems – mit Ausnahme der neuen Generation der Luftmonitorsysteme - nicht analysiert werden können.
Routinemäßig beprobt werden die wichtigsten Umweltmedien, die zu einer radioaktiven Exposition des Menschen führen können: Luft, Niederschlag und Oberflächenwässer. Weiters werden Kläranlagenableitungen untersucht.
Neben den oben genannten Umweltmedien werden auch Lebensmittel, vor allem solche, die aufgrund der großen Verzehrsmengen oder der Kontaminationssituation zu einer erhöhten Ingestionsdosis führen könnten, routinemäßig untersucht (Rohmilch, Fleisch, Wild, Pilze, Trinkwasser). Neben den heimischen Produkten werden stichprobenartig auch importierte Nahrungsmittel kontrolliert.
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