Raumbezug
Untereinheit „Großwald“
Ausgangslage/Zielbegründung
Die Raumeinheit stellt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas dar!
Derart großzügig ausgebildete Waldflächen sind wichtige Leitstrukturen, sie gliedern die Landschaft und stellen wertvolle Verbindungen zwischen verschiedenen Landschaftsräumen dar.
Durch die Großflächigkeit und die damit verbundene weitläufige Ungestörtheit des Raumes bieten die geschlossenen Waldbereiche der Raumeinheit geeignete Habitate (Lebensräume) auch für größere Wild- bzw. Säugetierarten.
Neben verschiedenen jagdbaren Wildarten soll sich auch der Luchs bereits wieder vereinzelt im Gebiet aufhalten, in früheren Zeiten waren auch Wolf und Bär hier heimisch.
Für die Bevölkerung haben großflächige Wälder ebenfalls einen wichtigen Stellenwert als Naherholungsgebiete (wandern, joggen etc.).
Darüber hinaus haben die bewaldeten Hänge und Höhenrücken der Raumeinheit einen wichtigen Einfluss auf das Landschaftsbild.
Gefährdung
Reduktion der Habitat- und Strukturvielfalt durch weitere Vereinheitlichung der Standorte (monotone Forste)
Durchschneidung mit Straßen, Hochspannungsleitungen und sonstigen großräumig wirksamen Infrastrukturkorridoren
Großräumig wirksame bauliche Anlagen, wie Windkraftanlagen und große Betriebsbaugebiete
Große Abbauflächen geogener Rohstoffe
Illegale Abschüsse geschützter oder geschonter Tierarten
Wege zum Ziel
Berücksichtigung von Habitatsansprüchen von Wildtierarten bei allen Nutzungen in Abstimmung mit jagdlichen, touristischen und waldbaulichen Interessen.
Nach Prüfung der Rahmenbedingungen und Einbeziehung der Bevölkerung (Steigerung der Akzeptanz, Meinungsbildung) gegebenenfalls Unterstützung der Wiederansiedlung ausgewählter Tierarten.
Rechtzeitige Einbindung des Naturschutzes bei der Planung neuer und der Erweiterung bestehender Verkehrswege. Zum Schutz verschiedener Säugetierarten empfiehlt sich die Anlage von Wildzäunen und verschiedenen Reflektoren sowie eine Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Bereich wildreicher Strecken.
Kooperation bei Organisation und Finanzierung mit den zuständigen Stellen auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene und mit NGOs.
Bewusstseinsbildung insbesondere bei Entscheidungsträgern auf gewerblicher, politischer und kommunaler Ebene.