Raumbezug
Gesamte Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Die Terrassenlandschaft der Raumeinheit bietet optimale Voraussetzungen für intensive Landwirtschaft. Über den Löss-Böden nimmt der Ackerbau auf der Hochterrasse bis zu 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein. Zwischen den großen Feldschlägen finden sich nur vereinzelt artenarme Feldraine. Durch diese Bewirtschaftung der Äcker erfolgte eine dramatische Reduktion des Artenspektrum in der Ackerflur, Generalisten überwiegen.
Durch die Anlage von Ackerrandstreifen kann einer Verarmung der Begleitflora und –fauna entgegengewirkt werden.
Raine bzw. lineare Altgras- und Brachebestände, die sporadisch gemäht werden, aber keiner Bodenbearbeitung unterliegen tragen v.a. bei einem geringen Grünlandanteil stark zur Mannigfaltigkeit der Agrarlandschaft bei. Insekten, Amphibien, Jungvögel und Kleinsäuger finden in ihnen wichtige Rückzugsräume, Verstecke, Wanderwege und insbesondere im Winter auch Nahrungsgrundlagen (Samen, Keimlinge). Nicht zuletzt sind sie auch Lebensraum für „Nützlinge“.
Dauergrünland nimmt im Vergleich zu den vorherrschenden Ackerflächen nur einen geringen Flächenanteil ein. Es ist vor allem in steileren Lagen vertreten (Terrassenböschungen).
(Dauer-)Grünlandflächen sind artenreicher als Ackerflächen, bieten einer höheren Anzahl von Tieren Lebensraum, können grundwasserschonender bewirtschaftet werden, erhöhen insgesamt die Vielfalt der Landschaft und sind daher aus naturschutzfachlicher Sicht deutlich hochwertiger einzustufen.
Für naturräumlich höherwertige Wiesentypen sind besonders trockene oder feuchte sowie nährstoffärmere Standortbedingungen von Bedeutung. Das Potenzial zur Bildung besonders wertvoller magerer Wiesenbestände ist infolge der Eutrophierung durch Ackernutzung deutlich reduziert.
Gefährdung
Intensive, flächendeckende ackerbauliche Nutzung ohne Raum für Raine und Ackerrandstreifen
Bestehendes Grünland ist insbesondere durch Umwandlung in Ackerflächen und durch Bebauungsmaßnahmen gefährdet
Wege zum Ziel
Bewusstseinsbildung in der Landwirtschaft
Entwicklung und Umsetzung von Projekten auf Gemeindeebene gemeinsam mit den Landnutzern (Landwirte, Jäger, Bevölkerung) mit Unterstützung von Gemeinde-, Landes- und Bundesmitteln (ÖPUL)
Verringerung des Herbizideinsatzes bei gleichzeitig spätem Stoppelumbruch
Verzicht auf Ausbringung von Zuchtformen heimischer Arten im Randbereich der Äcker (z.B. Rapsfeld-Randstreifen mit gezüchteten Formen der Kornblume können sich mit der autochthonen Form der Kornblume genetisch vermischen)