Raumbezug
Waldflächen in der gesamten Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Der Großteil der Raumeinheit wurde früher in der vom Menschen weitgehend unbeeinflussten Landschaft von Rotbuchenwäldern eingenommen. Sie nehmen aber infolge der starken Förderung der Fichte derzeit eine nur untergeordnete Rolle ein und sind in großen Teilen der Raumeinheit sogar völlig verschwunden. Während in manchen Bauernwäldern der Buchen-Anteil meist noch etwas höher ist, liegt er z.B. im Schachenwald oder im Alhaminger Forst meist unter 10 Prozent.
Fichtenforste führen zu einer verstärkten Versauerung des Bodens (Nadelstreu); die Anfälligkeit für Windwurf und Schneedruck, Krankheiten und Schädlingsbefall ist hoch.
Naturnahe Waldgesellschaften unterscheiden sich zu Forstgesellschaften durch:
- Baumartenzusammensetzung
- Schichtung und Struktur
- Absolutes Alter, Anteil an totem und kränkelndem Holz
- Innere und äußere Grenzlinien
- Kleinräumig differenzierte Walderneuerung
Als Wertmerkmale gelten:
- Gesunder Waldboden
- Höherer Artenreichtum (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen)
- Höhere Stabilität der Bestände
- Höhere Erholungswirksamkeit
Durch Beimischung anderer Baumarten, insbesondere Laubbaumarten, kann daher sowohl die Artenvielfalt erhöht, wie auch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig gesichert werden.
Auftretende Kalamitäten (Windwurf, Trockenheit) und die nachfolgenden Schädlingsbefälle machen langfristig auch aus wirtschaftlichen Gründen einen Umbau in naturnähere Bestände sinnvoll.
Gefährdung
Überhöhte Fichtenanteile bei der Aufforstungspflanzung und Förderung der Fichte bei Durchforstungsmaßnahmen
Überhöhte Wilddichten beeinträchtigen durch selektiven Verbiss die Naturverjüngung standortgerechter Baumarten (Tanne, Laubgehölze)
Schleichende Bodenversauerung durch Fichtenstreu führt zu schlechten Keimbedingungen für das Laubholz
Wege zum Ziel
Umwandlung der Fichtenforste in buchenreiche Mischwaldbestände (Bewusstseinsbildung im Wege der forstlichen Förderung und Beratung)
Sicherung der naturnahen Bestände vor Bestandesumwandlungen
Naturnahe forstwirtschaftliche Nutzung bzw. Zulassen der natürlichen Bestandesentwicklung