Quelle: Land OÖ, Kraml
Im Zuge der archäologischen Untersuchungen für das Projekt Linzer Landhaus und der Bauarbeiten an der Tiefgarage in der Promenade ist man im Jahr 2008 sowohl auf Gräber im Minoritenhof des Linzer Landhauses als auch vor dem Landhaus auf eine Steinbogenbrücke, die sich über den ehemaligen Stadtgraben befand, gestoßen.
Die Funde wurden freigelegt und archäologisch untersucht. Die Brücke ist ins 18. Jahrhundert datierbar, die Skelettfunde stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Die Brücke blieb erhalten und in das Konzept der Landhausparkgestaltung integriert.
Ausgrabungen im Minoritenhof
Quelle: Land OÖ, Kraml
Bei der archäologischen Untersuchung konnten im Innenhof - direkt angrenzend an die südliche Langhausmauer der Minoritenkirche - Reste eines Ziegelpflasterbodens und Fundamente von Vorgängerbauten mit insgesamt vier unterschiedlichen Bauphasen dokumentiert werden. Sie stammen vom mittelalterlichen Kreuzgang des Klosters und von ehemals an die Kirchenmauer angebauten Lagerräumen.
In einer Tiefe von etwa 2,3 m konnten insgesamt 18 beigabenlose Skelette dokumentiert und geborgen werden. Sie gehören vermutlich zur ältesten Bauphase der Kirche aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Eine große Zahl verstreuter Knochen und sekundäre Anhäufungen von Langknochen bezeugen, dass das Areal vor der Errichtung des spätgotischen Kreuzganges als Friedhof diente. Nach der Auflassung des Klosters im 16. Jahrhundert wurde dieser Kreuzgang bei der Neuerrichtung desLandhauses abgetragen.
Die Steinbogenbrücke aus dem 18. Jahrhundert wird Bestandteil des Landhausparks
Quelle: Land OÖ, Kraml
Die Steinbogenbrücke kann in das 18. Jahrhundert datiert werden. Sie führte über den ehemaligen Stadtgraben. Die Brücke zum Landhaus wird in die Gestaltung des Landhausparks integriert. Um sie auch zukünftig zu zeigen, sind folgende Maßnahmen geplant:
Beiderseits der Brücke bleibt der ehemalige Stadtgraben (4 Meter tief) erhalten, der im Nord-Osten (die Seite Richtung Taubenmarkt) rund 2,3 Meter breit, im Süd-Westen rund 4 Meter breit sein wird. Zur Sicherung wird um den Graben ein Geländer angebracht.
Auf der südwestlichen Seite soll ein Besichtigungsgang unterhalb des Landhausparks das Landhaus mit der Tiefgarage verbinden und den Interessierten die Möglichkeit bieten, die Brücke von unten anzuschauen und die dort zukünftig ausgestellte Dokumentation der archäologischen Grabungen dieses Bereiches in einem dafür eigens adaptierten Kellergewölbe des Landhauses zu besichtigen.
Die Brücke selbst soll nach den vorliegenden Entwürfen aus dem 18. Jahrhundert wiederhergestellt werden.
Auch im Bereich der „Durchfahrt“ sind archäologische Grabungen geplant. Anschließend soll hier ein repräsentativer neuer Eingang (mit Bürgerservicestelle und barrierefreier Erschließung in alle Geschosse) in das Landhaus entstehen.
Mit der Sanierung der Landhausfassade, der Neugestaltung des Landhausparks, der Landhauszufahrt und -durchfahrt und mit der Errichtung des Minoritenhofliftes ergibt sich ein abgerundetes Gesamtprojekt mit einer Ausgewogenheit aus Erscheinungsbild, städtischem Kontext und nachhaltiger Verbesserung der Nutzbarkeit. Zur Abrundung der Maßnahmen rund ums Landhaus wird auch die Orgel in der Minoritenkirche erneuert.