Ozon (O3) ist ein gasförmiges, aus drei Sauerstoffatomen bestehendes Molekül, welches als Spurengas einen natürlichen Bestandteil der Atmosphäre darstellt.
Zu unterscheiden sind das stratosphärische Ozon und das troposphärische Ozon. Ersteres tritt in einer Höhe zwischen 15 und 50 km über der Erdoberfläche (Stratosphäre) auf und absorbiert kurzwellige, energiereiche Ultraviolettstrahlung (UV-Strahlung). Das troposphärische oder bodennahe Ozon wird durch das Zusammenwirken von Sonnenlicht und bestimmter Vorläufersubstanzen wie zum Beispiel Stickoxide (NOX) und flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) gebildet.
Bodennahes Ozon entsteht ausschließlich in der Atmosphäre und ist als Produkt photochemischer Reaktionen anzusehen. Die wichtigsten Vorläufersubstanzen sind Stickoxide (NOX) und flüchtige organische Verbindungen (VOC), welche vorwiegend aus dem Verkehr sowie Gewerbe- und Industriebetrieben stammen. In globaler Betrachtung spielen auch Kohlenmonoxid (CO) und Methan (CH4) eine Rolle für die Bildung von Ozon.
Ein Teil des stratosphärischen Ozons wird durch Turbulenzvorgänge in die Troposphäre, also die Luftschicht zwischen der Erdoberfläche und einer Höhe von etwa 15 km, transportiert. Eine Ozon-Hintergrundkonzentration von 10 bis 30 µg/m³ ist auf diesen Vorgang zurückzuführen.
Grundsätzlich nimmt die Ozonkonzentration mit der Höhe zu. Weitere Einflussfaktoren auf die Ozonkonzentration gehen mit der geographischen Lage sowie der Tages- und der Jahreszeit einher. Vor allem bei sommerlichen Hochdruckwetterlagen - sprich hohen Temperaturen, starker Sonneneinstrahlung, Windstille und trockener Luft - kommt es verstärkt zur Bildung von bodennahen Ozon (Sommersmog).
Im Gegensatz zum stratosphärischen Ozon, welches die Menschen vor der gefährlichen UV-Strahlung (Hautkrebs) schützt, beeinträchtigen höhere Konzentrationen des bodennahen Ozons die Atemwege sowie Lungenfunktionen und können in weiterer Folge zu Lungenkrankheiten oder möglicherweise zu vorzeitigen Todesfällen führen.
Erhöhte Ozonkonzentrationen treten vor allem in den Sommermonaten bei anhaltenden Schönwetter-Phasen (hohe Temperaturen, starke Sonneneinstrahlung etc.) auf. Tageszeitlich sind vorwiegend die Nachmittagsstunden betroffen.
Allgemein ist in den letzten zwei Jahrzehnten ein Trend zu geringer auftretenden und kurzfristigen Belastungsspitzen zu erkennen. Gleichzeitig ist aber auch eine Tendenz zu ansteigenden, langfristigen Mittelwerten festzustellen.
In ländlichen Gebieten ist die Ozonkonzentration tendenziell höher als in Städten, da durch den Verkehr höhere NO-Konzentrationen auftreten, O3-Moleküle mit diesen reagieren und folglich abgebaut werden.
Bei Erreichen der Informationsschwelle einer einstündigen Ozonkonzentration von mehr als 180 µg/m³ sowie der Alarmschwelle einer einstündigen Ozonkonzentration von mehr als 240 µg/m³ wird die Bevölkerung über öffentliche Medien informiert.
Ab diesen Schwellenwerten sollen gefährdete oder empfindliche Personen (Informationsschwelle) bzw. auch gesunde Personen (Alarmschwelle) ungewohnte und starke Anstrengungen im Freien, insbesondere zu Mittag und den Nachmittagsstunden, vermeiden.
- Vermeiden unnötiger Autofahrten
- Vermehrte Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften, Fahrrädern oder kürzere Strecken zu Fuß gehen
- Vermeiden von Geräten mit Verbrennungsmotoren in Zeiten hoher Ozonkonzentrationen
- Vermeiden von lösungsmittelhaltigen Lacken und Produkten in Zeiten hoher Ozonkonzentrationen
Die Luftgüte wird in Oberösterreich an einer Reihe von Messstellen durch das Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft Abteilung Umweltschutz überwacht. Neben Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub (PM10, PM2,5) wird auch Ozon kontinuierlich gemessen.
Bei der Überschreitung der Informationsschwelle sowie der Alarmschwelle für Ozon wird eine aktive Warnung an die Bevölkerung ausgegeben.