Stand März 2016
Studien zum Hochwasser 2013
Anlässlich des Hochwasserereignisses 2013 wurden mehrere Analysen und Studien, die vor allem das Eferdinger Becken betreffen, vom Land Oberösterreich in Auftrag gegeben. Ebenso wurden von Seiten des Bundes Berichte und Dokumentationen zum Hochwasser 2013 in Österreich veröffentlicht. Eine Zusammenstellung dieser Dokumente finden Sie auf der Seite "Aufarbeitung Hochwasser 2013", folgen Sie dem Link unter den weiterführenden Informationen.
Task Force Donau
Nach dem Hochwasser 2013 wurde die Task Force Donau vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) ins Leben gerufen. Fachexpertinnen und -experten prüften hier Verbesserungsmöglichkeiten beim Hochwassermanagement.
Themenschwerpunkte waren unter anderem das Feinsedimentmanagement an der österreichischen Donau sowie die Hochwasserspitzendämpfung durch Vorabsenkung. Im Speziellen wurde auch der Frage nachgegangen, ob die Stauräume der Donaukraftwerke Jochenstein und Aschach zur Dämpfung von Hochwasserspitzen eingesetzt werden können.
Die Ergebnisse der Task Force Donau werden bei einer Tagung am 3. Mai 2016 in Linz von den Expertinnen und Experten vorgestellt.
Weiterführende Informationen
Stand Juli 2015
Anpassung der Wehrbetriebsordnungen: Einer Beschwerde des Wasserwirtschaftlichen Planungsorgans des Landes wurde in einer Beschwerdevorentscheidung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Folge geleistet. Statt maximal +/-70 cm vorübergehend bis zu fünf Stunden darf jetzt im Hochwasserfall bei der Freigabe von Schleusen der Oberwasserspiegel den Sollwert für höchstens zwei Stunden um maximal 70 cm über- oder unterschreiten, in den nachfolgenden drei Stunden nur um maximal 20 cm. Beim Schließen der Schleusen nach Durchgang der Hochwasserwelle gelten die gleichen Toleranzen ab Beginn des Schließvorganges. Über den gesamten Zeitraum der Schleusenöffnung bzw. der Schleusenschließung ist eine möglichst geringe Abweichung vom Sollwert mit möglichst gleichgroßen Über-/Unterschreitungen anzustreben.
Stand März 2015
Die Überflutungsbilder – Lamellen wurden den Gemeinden im Eferdinger Becken übermittelt. Im Rahmen einer Schulung soll den Katastrophenschutzverantwortlichen der Gemeinden und der Bezirkshauptmannschaften innerhalb der nächsten Wochen die Handhabung der Lamellen näher gebracht werden.
Die Firma PÖYRY wird die Überarbeitung des 2D Modells für die Oberösterreichische Donau bis Ende März abschließen.
Professor Theobald von der Uni Kassel erarbeitet derzeit bis Ende April ein Gutachten zu folgenden Fragen:
Das Hochwasser vom Juni 2013 hat in Oberösterreich schwere Verwüstungen mit sich gebracht. Für Wehrbetriebsordnungen und deren Einhaltung ist die Oberste Wasserrechtsbehörde des Bundesministeriums für ein lebenswertes Österreich zuständig. LR Anschober hat trotzdem einen unabhängigen Gutachter mit der Bearbeitung von Fragestellungen in Zusammenhang mit den Wehrbetriebsordnungen beauftragt. Losgelöst von der Fragestellung, ob die Wehrbetriebsordnungen (WBO) eingehalten wurden bzw. ob durch Nichteinhalten der WBO´s eine Verschärfung der Hochwassersituation eingetreten ist, werden folgende drei grundsätzliche Fragestellungen bearbeitet:
- WBO Abwinden-Asten: Die WBO Abwinden-Asten wurde im Jahre 2008 geändert. Es ist zu untersuchen, ob diese Änderung zu erhöhten Rückstauverhältnissen unterstrom der Staustufe Ottensheim-Wilhering geführt hat.
- Grobanalyse zu morphologischen Änderungen und deren Auswirkungen auf die Wehrbetriebsordnung: Hierbei geht es um die Frage, inwieweit sich Anlandungen im Flussschlauch auf das Abflussgeschehen im Hochwasserfall auswirken. Dabei sind unterschiedliche geometrische Zustände von Szenarien mit extremer Verlandung bis auch Szenarien mit geringer Verlandung zu berücksichtigen.
- Optimierungspotential im Hochwasserfall durch Änderung der WBO: Gibt es Optimierungspotential bezüglich der Wehrbetriebsordnungen im Hinblick auf das Stauraummanagement (Vorabsenkungen). Hierbei geht es um die Analyse, ob Potential vorhanden ist. Das Ausarbeiten der entsprechenden WBO wäre erst in einem weiteren Schritt durchzuführen.
Stand Februar 2015
Aufbauend auf einer lasergestützten Landvermessung wurde ein neues Geländemodell erstellt, in dem die Anlandungen entlang der Donau im Hochwasserabflussbereich im Eferdinger Becken erfasst sind. Derzeit wird eine Auswertung erarbeitet, um die Sedimentmengen, die beim Hochwasser 2013 im Eferdinger Becken abgelagert wurden, genauer zu benennen. Das Ergebnis dieser Auswertungen wird gemeinsam mit der obersten Wasserrechtsbehörde des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich erörtert werden. Dieses neue Geländemodell wird auch die Grundlage für eine neue Modellierung des Abflussgeschehens im Vorland und eine Bewertung der Veränderung des Abflussgeschehens bilden. Der Abschluss der Arbeiten am Geländemodell ist für Mitte 2015 geplant. Diese Auswertungen der Höhendifferenzen des Geländemodells werden eine gute Ergänzung zu den auf Gemeindeebene ermittelten Anlandungsvolumina darstellen.
Die Firma Pöyry hat die wesentlichen, bisher erarbeiteten Ergebnisse in einem Bericht zur „Hydrologischen Analyse und Modellierung des Hochwassers 2013 - prioritäre Fragen“ zum Eferdinger Becken zusammengestellt. Dieser Bericht wird Ihnen auf der Homepage von Herrn Landesrat Anschober und der Homepage des Amtes der Oö. Landesregierung bis Mitte Februar zugänglich gemacht werden.
Professor Theobald von der Universität Kassel wird sein Gutachten bis Ende April 2015 fertig gestellt haben. Es haben sich aufgrund der unerwartet langwierigen Abstimmung der Grunddaten zum Hochwasserereignis auf nationaler und internationaler Ebene und der Qualitätsanforderungen an die hydronumerischen Modelle Verzögerungen ergeben. Prof. Theobald wird folgende Fragestellungen behandeln:
- Wehrbetriebsordnung für das Kraftwerk Abwinden-Asten: Hat die Änderung der Wehrbetriebsordnung im Jahr 2008 zu erhöhten Rückstauverhältnissen im Unterstrom der Staustufe Ottensheim-Wilhering geführt?
- Grobanalyse zu morphologischen Änderungen und deren Auswirkungen auf die Wehrbetriebsordnung: Inwieweit wirken sich Anlandungen im Flussschlauch auf das Abflussgeschehen im Hochwasserfall aus? Dabei sind unterschiedliche geometrische Zustände von Szenarien mit extremer Verlandung bis zu Szenarien mit geringer Verlandung zu berücksichtigen.
- Optimierungspotential im Hochwasserfall durch Änderung der Wehrbetriebsordnung: Gibt es Optimierungspotential bezüglich der Wehrbetriebsordnungen im Hinblick auf das Stauraummanagement?
Die Ergebnisse werden im Rahmen von Öffentlichkeitsveranstaltungen Ende April 2015 vorgestellt werden.