Bioindikatornetz
In Oberösterreich werden seit 1983 jährlich die Schwefelgehalte in den Fichtennadeln untersucht. Die Anfang der 1980iger Jahre hohen Schwefelgehalte konnten durch entsprechende Maßnahmen gesenkt werden, einer Abnahme in den Vorjahren weiter leicht abgenommen, sodass derzeit von den 103 untersuchten Probepunkten nur an 4 Probepunkten geringfügige Schwefelgrenzwertüberschreitungen feststellbar sind. Bei Fluor treten selbst im ehemals stark belasteten Großraum Linz nur mehr an wenigen Punkten geringe Überschreitungen der Forstgrenzwerte auf.
"Neuartige Waldschäden" und Luftverunreinigungen
Durch die Maßnahmen der Industrie und die nunmehr weitgehend schwefelfreien Kraftstoffe haben die Schwefeldioxidemissionen stark an Bedeutung abgenommen. Heute steht die Problematik der stark steigenden Stickstoffeinträge im Vordergrund. Verursacht werden diese vor allem durch den stetig zunehmenden Straßenverkehr, aber auch Ammoniak- und Ammoniumquellen aus der Landwirtschaft sind beteiligt. Die erhöhten Stickstoffeinträge haben zunächst eine düngende Wirkung. Bei bestimmten Böden kommt es in weiterer Folge aber zur Auswaschung von Nitrat und anderen Nährstoffen in das Grundwasser. Dies führt zur Bodenversauerung und zur Abnahme der Vitalität der Waldbestände.
Nach Untersuchungen im Rahmen der Waldbodenzustandsinventur sind in Oberösterreich rund 30.000 Hektar Waldböden versauert bis stark versauert. Die betroffenen Bestände weisen meist nur ein geringes Wachstum, eine mächtige Streuschicht und einen Befall mit dem Pilz Sirococcus strobulinus auf.
Eine erste Sanierung der Böden erfolgt durch Düngung mit Gesteinsmehl und Aufforstung mit Laubholz und tiefwurzelnden Baumarten.