Das Seengebiet
Der Mondsee bildet mit dem Attersee gemeinsam ein Natura 2000 Schutzgebiet. Dieses umfasst eine Fläche von 6.135 ha und beinhaltet die beiden Seen, die Seeache sowie die untersten Abschnitte von Weißenbach, Fuschler Ache und der Zeller Ache. In diesem Schutzgebiet werden speziell die gefährdeten Bestände von Perlfisch, Seelauben, Armleuchteralgenrasen und flutende Wasserpflanzengesellschaften geschützt. Neben diesen Schutzgütern von internationaler Bedeutung profitieren natürlich zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten sowie auch der Mensch von den naturschutzfachlichen Bemühungen im Gebiet.
Lebensraum für viel Arten
Mit über 20 Arten findet rund ein Drittel der in Österreich heimischen Fische einen Lebensraum im Europaschutzgebiet Mond- und Attersee. Mehr als die Hälfte davon gilt im Landesgebiet als gefährdet. Wesentlich für den Erhalt vitaler Populationen ist für alle Arten die Erreichbarkeit geeigneter Lebensräume während der Laichzeit. Während viele Seefischarten ihren Laich an Wasserpflanzen, natürlichen und künstlichen Strukturen, auf Schotterbänken oder auch direkt ins Wasser des Sees abgeben, gibt es einige Arten die dazu in die Zu- und Abflüsse der Seen einwandern. Neben Perlfisch und Seelaube suchen zum Beispiel auch Seeforelle, Hasel und Russnase jedes Jahr die Schotter- und Kiesbänke in den Zuflüssen der Seen, wie zum Beispiel der Zeller Ache, zur Fortpflanzung auf.
Laichzüge in die Zuflüsse der Seen
Jedes Jahr zwischen Ende April und Anfang Mai sammeln sich die Perlfische an den Flussmündungen im Europaschutzgebiet Mond- und Attersee und ziehen zu Hunderten aus den Seen in die Zuflüsse, um dort abzulaichen. Ihnen folgen im Mai und Juni die Seelauben und die Russnasen. Dieses beeindruckende Naturschauspiel wiederholt sich jedes Frühjahr. Die Perlfische und Seelauben wandern nach dem Ablaichen wieder zurück in die Seen, um im nächsten Jahr erneut aufzusteigen und eine weitere Generation zu zeugen. Die wichtigsten Laichgewässer im Europaschutzgebiet sind die Seeache für die Fische des Attersees und die Zeller Ache für die Fische des Mondsees. Um die Erreichbarkeit von geeigneten Laichplätzen für die aufsteigenden Tiere zu gewährleisten, wurden in den letzten Jahren verstärkt Bemühungen unternommen, um Wanderhindernisse passierbar umzubauen bzw. Fischwanderhilfen zu installieren. Mit der Fertigstellung der Organismenwanderhilfe an der Seeklause ist die Seeache zwischen Mond- und Attersee damit seit Herbst 2017 wieder durchgängig. Im Unterlauf der Zeller Ache wurden im Frühjahr und Sommer 2016 die beiden Wehranlagen entfernt und durch Rampenbauwerke ersetzt, um wertvolle Laichplätze zu erschließen.
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