Raumbezug
Gesamte Untereinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Die Waldbestände werden vorherrschend von sekundären Fichtenforsten mit unterschiedlicher, oft auch fehlender Beimischung von Laubgehölzen gebildet. Neben reinen, strukturarmen Fichtenbeständen, werden zunehmend mehr Laubgehölze beigemischt. Der Fichtenanteil bleibt aber fast immer über 50%
Natürliche bzw. naturnahe Laubwaldbestände von größerer Ausdehnung sind nicht vorhanden.
An Baumarten arme oder gar nur von einer Baumart aufgebaute Forste sind in nahezu allen Entwicklungsstadien auch hinsichtlich ihrer Tier- und Pflanzenwelt relativ artenarm ausgebildet. Darüber hinaus vermindert die einheitliche (meist Nadel-)Streu die Bodenfruchtbarkeit.
Naturnahe Waldgesellschaften unterscheiden sich zu Forstgesellschaften durch:
- Baumartenzusammensetzung
- Schichtung und Struktur
- Absolutes Alter, Anteil an totem und kränkelndem Holz
- innere und äußere Grenzlinien
- kleinräumig differenzierte Walderneuerung
Als Wertmerkmale gelten
- gesunder Waldboden
- höherer Artenreichtum (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen)
- höhere Stabilität der Bestände
- höhere Erholungswirksamkeit
Durch Beimischung anderer Baumarten, insbesondere Laubbaumarten, kann daher sowohl die Artenvielfalt erhöht, wie auch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig gesichert werden.
Auftretende Kalamitäten (Windwurf, Trockenheit) und die nachfolgenden Schädlingsbefälle machen langfristig auch aus wirtschaftlichen Gründen einen Umbau in naturnähere Bestände sinnvoll.
Gefährdung
Der Entwicklungstrend geht zwar tendenziell hin zu laubholzreicheren Beständen, es werden aber immer noch viele Fichten-Monokulturen angelegt.
Wege zum Ziel
Beratung der Waldbesitzer und Förderung standortgerechter Laubholzaufforstungen
Erhöhung des Laubholzanteils und langfristiger Umbau der Nadelholzforste in Laubmischwälder
Regulierung des Wildbestandes, um Naturverjüngung zu ermöglichen.