Entwicklung eines großräumig hohen Tot- und Altholzanteils

Raumbezug 

Gesamte Untereinheit 

 

Ausgangslage/Zielbegründung
Durch die großflächig vorherrschende forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder, speziell durch den (im Vergleich mit dem natürlichen Lebensalter der Bäume) frühen Erntezeitpunkt kommt es zu einem Ausfall höchster Altersklassen und zu einem Fehlen von stehendem und liegendem Totholz.

Alt- und Totholz stellen Mangelhabitate dar, sind aber für zahlreiche (und tw. seltene) Mikroorganismen/ saprophytische Pilze, Insekten und Vogelarten ein lebensnotwendiges Strukturelement. Liegendes und stehendes Totholz (vom Reisig bis zum vermodernden Baumstrunk) sowie Altbäume (etwa ab 80-100jährig) sind als Lebensräume insbesondere für Insekten- und Vogelarten sowie Mikroorganismen und Pilze von größter Bedeutung. Hohe Artenvielfalt im Forst hat wiederum eine geringe Schädlingsanfälligkeit zur Folge, so dass dort, wo Alt- und Totholz den Wirtschaftsbetrieb nicht unzumutbar stören, dieses einen Beitrag zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung leistet.

Ein hoher Alt- und Totholzanteil kann daher auch bei Schadereignissen als biologische Schädlingsbekämpfung Bedeutung erlangen.

Da Fichten-Totholz mit größerem Durchmesser aus wirtschaftlichen Gründen nicht zur Gänze entrindet werden kann, kann dieses, wenn es im Wald verbleibt, die Verbreitung von Schädlingen (Borkenkäfer) fördern. Das Ziel sollte daher in erster Linie mit von Laubhölzern stammendem Tot- und Altholz erreicht werden. 
 
Gefährdung 

Durch weitere intensive Waldbewirtschaftung in Teilbereichen der Raumeinheit und einer damit verbundener "gründlichen Sauberhaltung" der Wälder. 

 

Wege zum Ziel 

Naturnahe Waldbewirtschaftung unter Berücksichtigung einer hohen Altersklassendurchmischung.

Schaffung von Alt- und Totholzzellen bzw. großräumiges Belassen von Tot- und Altholz in den Wirtschaftswäldern.

Förderung von Spechtbäumen.
 

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