Seit Oktober gab es einige Fälle von hochpathogener Geflügelinfluenza (HPAI) in Geflügelbetrieben in Ober- und Niederösterreich, auch große Betriebe waren betroffen. Das Virusreservoir sind infizierte Wildvögel. Es sind weiterhin Maßnahmen zu treffen, um die Ausbreitung zu minimieren.
Von einer Sperrzone (bestehend aus Schutz- und Überwachungszone), die wegen eines Ausbruchs in einem niederösterreichischen Betrieb eingerichtet wurde, waren auch einige Gemeinden in den Bezirken Linz-Land, Perg, Steyr-Land und die Stadt Steyr umfasst. Diese Sperrzone und die damit einhergehenden Maßnahmen sind nunmehr aufgehoben.
Die Gebiete mit erhöhtem (ganz Österreich) bzw. stark erhöhtem Risiko (siehe Karte) und die damit verbundenen Verpflichtungen für Halter:innen von Geflügel bleiben jedoch aufrecht!
- Informations-Merkblatt Gebiete mit erhöhtem Risiko .
- Informations-Merkblatt Gebiete mit stark erhöhtem Risiko .
Allgemeine Informationen zur Aviären Influenza
Die Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten. Enten, Gänse und Tauben erkranken entweder kaum oder zeigen keine Symptome, sind aber für die Erregerverbreitung von Bedeutung. Im aktuellen Seuchengeschehen sind Erkrankungen nach Infektionen mit H5N1 in Europa beim Menschen bis jetzt nicht nachgewiesen worden. Es erfolgt keine Übertragung über Lebensmittel.
Geflügelpest tritt immer wieder eher saisonal auf, so wurden in der aktuellen Saison die ersten Fälle von hochpathogener Influenza HPAI mit dem Subtyp H5N1 im Bezirk Neusiedl am See bereits im September bei Wildvögeln festgestellt. Im Bezirk Braunau traten im Oktober die ersten Fälle in Geflügelhaltungen in Oberösterreich auf.
Europaweit steigt derzeit wieder das Risiko von Ausbrüchen bei Wildvögeln und damit auch des Krankheitseintrages in Geflügelbetriebe sowie private Geflügelhaltungen.
Symptome beim Geflügel
Geflügelhalter sollten bei folgenden Symptomen an die Aviäre Influenza denken:
- Massenerkrankung
- Hohe Sterblichkeit bei Hühnervögeln
- Schwere respiratorische Symptome (Atemnot)
- Grünlich wässriger Durchfall
- Blutungen an Innenorganen, Kammspitzen und Ständern
- Ödeme (Anschwellung) im Kopfbereich
- Ausgeprägter Rückgang der Legeleistung
- Deutlich reduzierte Wasser- und Futteraufnahme
- Mattigkeit
- Fieber
Um bei diesen Symptomen Geflügelpest ausschließen zu können, ist bei Auftreten umgehend die lokal zuständige Veterinärbehörde zu informieren.
Präventionsmaßnahmen
Österreichweite Meldepflicht von tot aufgefundenen Wasser- und Greifvögeln bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde mit anschließender Untersuchung auf den Erreger der Geflügelpest.
- Anzeigepflicht von Verdachtsfällen bei Geflügel. Jeder Verdacht muss der Amtstierärztin/dem Amtstierarzt gemeldet werden.
- Aktives Überwachungsprogramm beim Geflügel zur Früherkennung allfälliger Ausbrüche.
- Definition von Risikogebieten und Vorgabe von Biosicherheitsmaßnahmen auf Betrieben.
Aufgrund der steigenden Anzahl an Geflügelpestfällen sind die angeordneten Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten und die Tiere vor Kontakt zu Wildvögeln zu schützen. In Gebieten mit stark erhöhtem Risiko besteht Stallpflicht!