Großräumige Sicherung und Entwicklung raumtypischer naturnaher Misch- und Nadelwälder mit kleinräumiger Nutzungsstruktur

Raumbezug

Gesamte Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Der Böhmerwald erfüllt im höchsten Maße wichtige Funktionen (Wohlfahrts- und Erholungsfunktionen, wirtschaftliche Bedeutung, Boden- und Klimaschutz, Arten- und Lebensraumschutz). Grundlage für all diese Funktionen ist in erster Linie ein naturnahes Waldbild und praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung zumindest im westlichen Teil der Raumeinheit. Im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung wäre aber die Berücksichtigung sowohl ökonomischer als auch ökologischer Zielsetzungen auf der gesamten Fläche möglich.
Der Großteil des Böhmerwaldes besteht aus forstlich beeinflussten Waldgesellschaften. An Sonderstandorten (Gipfellagen, Steillagen, Schluchttälern, etc.) und vor allem im nordwestlichen Teil der Raumeinheit finden sich jedoch naturnahe Waldgesellschaften in unterschiedlicher Größe (vgl. Kap. A 7.1.2.), wobei vor allem die höher gelegenen subalpinen Fichtenwälder als autochthon gelten.  Voraussetzung dafür ist die weitgehende Orientierung an standortgerechten Waldtypen und ein angemessener Wildbestand, der insbesondere auch Laubholz-Verjüngung zulässt.
Große Flächen der Raumeinheit, insbesondere jene im Besitz des Stiftes Schlägl werden durch Plenterungen genutzt. Diese Nutzungsform führt zu naturnahen Waldbeständen:

  • kleinräumige Nutzungsstrukturen
  • kleinräumige Durchmischung der Altersklassen
  • Einsatz der Naturverjüngung
  • Begünstigung standortgerechter Baumarten, bei ausreichendem Samenbaumbestand


Auch aus forstwirtschaftlicher Sicht sprechen viele Argumente für die Plenterwaldnutzung:

  • hohe Ertragssicherheit
  • hohe Holzqualität und -preise
  • geringe Kosten (Nutzung ist Ernte und Pflege zugleich, keine Aufforstungskosten)
  • geringe Anfälligkeit für Windwurf und Schädlingen

Voraussetzung für einen Plenterwald sind angepasste Wildstände.

 

Gefährdung

Begünstigung der Fichte und großflächige Nutzungen in tieferen Lagen

 

Wege zum Ziel

Fortführung und Ausbau der Plenterwirtschaft
Bewusstseinsbildung im Wege der forstlichen Beratung
Stärkerer Einsatz forstlicher Fördermöglichkeiten
Umwandlung von reinen Fichtenwäldern in standortgerechte Mischbestände und Förderung der Struktur und Naturverjüngung in Altersklassenwäldern
Verzicht auf größere Kahlhiebe

 

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