Raumbezug
Bereiche mit Kulturlandschaft
Ausgangslage/Zielbegründung
Infolge der ungünstigen wirtschaftlichen und klimatischen Rahmen¬bedingungen besteht die Tendenz zu einem großflächigen Rückzug der Landwirtschaft. Freiwerdende landwirtschaftliche Flächen werden zumeist aufgeforstet oder der Sukzession überlassen.
Standorte, die einer periodischen Nutzung bedürfen gehen verloren, wenn keine alternativen Konzepte für ihre Pflege erstellt werden.
Bei fortschreitender Wiederbewaldung droht für große Teilbereiche (abseits größerer Ortschaften) das Zusammenwachsen der Walddecke und der Verlust der offenen Kulturlandschaft.
Das Offenland der Raumeinheit ist für das Vorkommen von Wiesenbrutvögel von zentraler Bedeutung. Zahlreiche Flächen im nördlichen Teil der Raum¬einheit wurden deshalb auch als Natura 2000 Gebiet „Wiesengebiete im Freiwald“ ausgeschieden.
In zunehmendem Maße wird das Landschaftsbild der Raumeinheit auch von Brachflächen geprägt werden. Dieser rel. störungsarme und strukturreiche Lebensraum ist v.a. aus faunistischer Sicht sehr artenreich, birgt aber die Gefahr einer Verarmung an Pflanzenarten, fortschreitenden Verbuschung und Wiederbewaldung. Die Stabilisierung der Brachestadien und das Verzögern des Sukzessions¬ablaufes durch eine periodische Entbuschung wird zu den Anliegen und Aufgaben des Naturschutzes zählen.
Gefährdung
Aufforstung von Wiesen und Wiesenbrachen.
Sukzession zu Wald- und Vorwaldbeständen in Folge der Nutzungsaufgabe.
Wege zum Ziel
Gründen einer Pflegegemeinschaft zum Erhalt der strukturreichen Offenkulturlandschaft (Erfüllung der naturschutzfachlichen Zielsetzungen mit gleichzeitigem Beschäftigungseffekt).
Förderung der letzten landwirtschaftlichen Betriebe, um Betriebsaufgabe zu verhindern.
Erhalt von Wiesenflächen durch die Tourismuswirtschaft. z.B. Pflegepatenschaften für Wiesen.
Zulassen von Brachestadien als prägendes Landschaftselement, aber Offenhalten der Landschaft durch Pflegemaßnahmen (Entbuschung).