Sicherung und Entwicklung naturnaher Wälder mit kleinräumiger Nutzungsstruktur und Naturverjüngung

Raumbezug

Gesamte Raumeinheit

Ausgangslage/Zielbegründung

Zwei Drittel der Raumeinheit werden von Wald- und Forstflächen eingenommen. In weiten Bereichen wird das Waldbild von Forstgesellschaften geprägt, die von nur einer Baumart (Fichte) aufgebaut sind und die auf Grund des gleichen Bestandesalters auch strukturarm ausgebildet sind. Aus naturschutzfachlicher Sicht steigt die Wertigkeit der Flächen, je mehr sie natürlichen Waldgesellschaften gleichen und je differenzierter und kleinräumiger die forstwirtschaftliche Nutzung erfolgt.
Naturnahe Waldgesellschaften unterscheiden sich von Forstgesellschaften in der Regel durch:

  • Baumartenzusammensetzung
  • Schichtung und Struktur
  • Absolutes Alter, Anteil an totem und kränkelndem Holz
  • Keinräumig differenzierte Walderneuerung

Die Möglichkeit zur Naturverjüngung der Bestände hängt von dem Vorhandensein standortgerechter Samenbäume, angemessenen Wildbeständen und auch einer entsprechenden Bodenfruchtbarkeit (geringe Versauerung und lückiger Unterwuchs) ab.
Durch Beimischung anderer Baumarten, insbesondere Laubbaumarten, kann sowohl die Artenvielfalt erhöht, wie auch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig gesichert werden.
Auftretende Kalamitäten (Windwurf, Trockenheit) und die nachfolgenden Schädlingsbefälle machen langfristig auch aus wirtschaftlichen Gründen einen Umbau in naturnähere Bestände sinnvoll.

Gefährdung

vgl. Unterziele
Intensive Forstwirtschaft, Förderung der Fichte.
Einsatz großer Erntemaschinen verbunden mit großflächig einheitlichen Bewirtschaftungsflächen.
Verbiss der Naturverjüngung durch überhöhte Wildbestände.
Direkte Zerstörung oder Beeinträchtigung durch Forststraßenbau, Anlage von Steinbrüchen und Schotterabbau.

Wege zum Ziel

Überführung von Fichten-Altersklassenwälder in naturnahe Mischbestände.
Kleinflächige Bewirtschaftung und Artzusammensetzung unter Berücksichtigung der Standortunterschiede.
Angepasste Wilddichten, die eine Naturverjüngung ermöglichen
Erhöhung des Tot- und Altholzanteiles
Förderung laubholzreicher Waldränder
Förderung der Plenterwirtschaft

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