Sicherung und Entwicklung von naturnahen Waldrandstrukturen

Raumbezug

Gesamte Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Der Waldrand vermittelt zwischen Waldinnenfläche und offener Kulturlandschaft, unterscheidet sich aber von ihnen deutlich in struktureller und funktionaler Sicht.

  • Generell hohe Anzahl an Kleinstrukturen und Habitaten (Brut-, Schlaf- und Überwinterungsplätze, Sitzwarten, Nahrungsangebot, etc.)
  • Hohe Revierdichte durch gemeinsames Vorkommen von Biotopkomplexbewohnern und Arten der angrenzenden Lebensräume (Waldarten, Saumarten, Wiesenarten)
  • Bedeutung der Waldränder als Refugium für landwirtschaftliche Nützlinge
  • Schutz des angrenzenden Waldbestandes durch windbremsende Wirkung
  • Positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild

Der Waldrand ist bis auf wenige Ausnahmen ein nicht natürlich entstandener, sondern anthropogen bedingter Lebensraum. Entsprechend dem Wechsel der Nutzung in den angrenzenden Flächen ist er laufenden Änderungen unterworfen.

 

Gefährdung

  • Förderung der Fichte in den Waldrandbereichen
  • Neuaufforstungen mit nicht standortgerechten Baumarten im Anschluss an naturnahe Waldränder (Verschiebung des Waldrandes)
  • Intensive angrenzende land- und forstwirtschaftliche Nutzung (Nährstoff- und Düngereintrag, Einengung seiner räumlichen Breite durch Heranwirtschaften)
  • Bebauung der Waldränder
  • Einengung durch Wegeführung entlang des Waldrandes
  • Fehlende Nutzung und Pflege (Sukzession der Saum- und Strauchmantelbereiche zu Hochwaldstandorten)

Wege zum Ziel

Gespräche auf Gemeindeebene und mit Grundbesitzern
Förderung standortgerechter Laubhölzer in Waldrandbereichen (forstliche Beratung und Förderung)
Beratung bei der Neuaufforstung von Waldrandlagen (Gehölzarten, Ausformung der Aufforstung), wenn möglich Vermeidung von Neuaufforstungen neben bestehenden strukturreichen Waldrändern
Anlage nicht oder nur extensiv genutzter Pufferstreifen zu Ackerflächen

 

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