Raumbezug
Gesamte Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Mager- und Halbtrockenrasen zählen in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft zu den artenreichsten Biotoptypen, deren Erhaltung prioritär ist. Neben den Umwandlungen in Intensivgrünland sind es vor allem Aufforstungen, die diese wertvollen Lebensräume im 20. Jh. mitteleuropaweit auf kleine Restflächen zurückgedrängt haben.
Da in Mager- und Halbtrockenrasen nicht nur zahlreiche gefährdete Pflanzenarten zu finden sind, sondern auch viele seltene Tierarten hier eine wichtige Zufluchtstätte beziehungsweise einen Lebensraum finden (Insekten, Reptilien), muss der Erhaltung dieser Biotope ein besonderes Augenmerk gewidmet werden.
Gefährdung
Düngung (auch nur mit Mineraldünger oder Kalkung!)
Aufgabe der Nutzung und damit verbunden Verbuschung beziehungsweise Verbrachung
Aufforstungen und Anlage von Christbaumkulturen und Energiewäldern
Baumaßnahmen (z. B. Straßenbau, Bebauung)
Eingriffe ins Landschaftsrelief (Geländekorrekturen, Anlage von Schotter-, Lehm- und Sandgruben)
Wege zum Ziel
Bewusstseinsbildung und intensiver Dialog mit den Grundeigentümern
Einrichtung von Schutzgebieten (auch durch Pacht und Ankauf) Förderung privater Pflegeinitiativen
Ausweisung von ökologischen Vorrangflächen im Rahmen der örtlichen Entwicklungskonzepte
Weiterführung und langfristige Sicherstellung der finanziellen Förderungen (Pflegeausgleich, ÖPUL, sonstige privatrechtliche Vereinbarungen auch für sehr kleine Flächen)
Verzicht von Neuaufforstungen (inkl. Christbaumkulturen und Energiewälder)
Mindestanforderungen der Biotoppflege einhalten (späte Mahd, keine Düngung, Entfernung des Mähgutes, keine geländegestaltenden Maßnahmen etc.)
Einrichtung von Pufferzonen zwischen den Wiesenresten und den anderen landwirtschaftlichen Flächen (Vermeidung von direktem Nährstoffeintrag) und Wäldern (Beschattung!)
Berücksichtigung des Magergrünlandes bei Bebauungsmaßnahmen (Örtliche Entwicklungskonzepte, Flächenwidmungspläne)