Raumbezug
Alle Gewässer in der Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Grenzen landwirtschaftlich intensiver genutzte Flächen unmittelbar an die Bäche an, so leidet deren Qualität zumeist unter dem Eintrag von Nährstoffen. Hier sind es vor allem die diffusen Einträge, welche nicht zuletzt auch auf Grund der in den letzten Jahrzehnten zunehmend geänderten Bewirtschaftungsformen (z.B. die zunehmende Flächenbeanspruchung durch erosionsfördernden, Dünger-intensiven Maisanbau) nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Vor allem das Ausbringen von Flüssigdüngern (Jauche und Gülle) in der vegetationsfreien Zeit (Winter) führt zu einer erheblichen Belastung der Gewässer, da die darin enthaltenen Nährstoffe von den Pflanzen in dieser Zeit nicht aufgenommen werden können. Auch viele in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide sind starke Fischgifte und wirken vor allem auf Flusskrebsbestände tödlich. Die Situation hat sich in den letzten Jahren um einiges verbessert (Düngeverordnung, Düngeeinschränkungen und Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Rahmen von ÖPUL).
Weiters spielt die Einleitung nicht oder unzureichend gereinigter Straßenwässer (Schwermetalle, Reifenabrieb, Ölrückstände) eine negative Rolle. Zusätzlich tritt durch den Chlorideintrag im Winter sowie durch die Entsorgung von Räumschnee in Gewässer eine nicht unerhebliche Belastung auf.
Bei stehenden Gewässern können hinsichtlich Nährstoffeintrag auch Fischzucht (Überbesatz beziehungsweise Überfütterung) und in einzelnen Fällen Wassergeflügel (Entenkot) eine Rolle spielen.
Gefährdung
Stoffeintrag über häusliche Senkgruben, Kleinkläranlagen und Straßeneinläufe (Gummiabrieb)
Unsachgemäßer Dünger- und Herbizideinsatz in der Landwirtschaft
Unsachgemäße Verwendung der Fließgewässer als Vorfluter für Kleinkläranlagen
Überlaufende Senkgruben
Ausräumen von vorhandenen Pufferzonen (Galeriewäldern, Feuchtwiesen)
Intensive Fischzucht im Falle unzureichender Vermeidungs- bzw. Rückhaltetechnik
Wege zum Ziel
Schaffung beziehungsweise Einhaltung entsprechender (landwirtschaftlicher) Düngeverzichtszonen im Nahbereich von (Fließ-) Gewässern. Dies sollte im Optimalfall durch bachbegleitende Gehölzstreifen geschehen.
Vermehrte Verwendung von Festmist anstatt von Gülle (Schwemmentmistung), da die Nährstoffe aus dem Festmist vollständiger von den Pflanzen aufgenommen werden können.
Schaffung von Uferrandstreifen
Kein Ausbringen von Flüssigdüngern (Jauche, Gülle) in der vegetationsfreien Zeit
Sparsamer Umgang mit Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln
Forcierung einer flächendeckenden kommunalen Abwasserentsorgung beziehungsweise Adaptierungen älterer häuslicher Kleinkläranlagen
Errichtung von Rückhalte- bzw. Sedimentationsbecken im Zuge des Straßenum-, aus- und -neubaus
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie