Sicherung und Entwicklung des Fließgewässerkontinuums

Raumbezug

Alle Fließgewässer in der Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Ausleitungsstrecken und Stauhaltungen mit Kontinuumsunterbrechungen durch Wehranlagen und ähnliche Einbauten sind im Gebiet eher selten (kleinere Sägewerke, Mühlen mit Kleinkraftwerken). Gelegentlich trifft man auch in verbauten Gebieten auf Unterbrechungen des Kontinuums mancher Bäche. In den Oberläufen einiger Bäche sind vor allem  im Bereich landwirtschaftlich intensiv genutzter Flächen Verrohrungen vorzufinden, welche ebenfalls entsprechende Kontinuumsunterbrechungen darstellen. Über die ganze Raumeinheit betrachtet spielen diese allerdings eine untergeordnete Rolle.
Große Bedeutung ist einem intakten Fließkontinuum in Hinblick auf den Fischbestand der Fließgewässer beizumessen. Fast alle Fischarten führen im Lauf ihres Lebens mehr oder weniger ausgedehnte Wanderungen durch. Viele Arten müssen zur Laichzeit meist geeignete Substrate aufsuchen. Unterbrechungen des Gewässerkontinuums unterbrechen auch diese Wanderungen. Neben der Behinderung einer natürlichen Reproduktion unterbinden sie auch Kompensationswanderungen nach Hochwässern oder Schadensereignissen und den genetischen Austausch innerhalb der Populationen. Für Kleinfischarten und Jungfische können bereits Abstürze von 10 cm Höhe unüberwindbare Hindernisse darstellen.

 

Gefährdung

Durch Bautätigkeiten unterschiedlichster Art (z. B. Verrohrungen bei Straßenquerungen, Bau von Wehranlagen für Kraftwerke, Fischzuchtanlagen, ...), landwirtschaftliche Intensivnutzung und Kommassierungen (Verrohrung von Gräben und v. a. kleineren Bächen) oder auch beim Schutzwasserbau (z. B. Geschiebesperren) besteht immer wieder eine gewisse Gefahr, das Fließkontinuum von Bächen zu unterbrechen.

 

Wege zum Ziel

Rückbau von Kontinuumsunterbrechungen: Alle Kontinuumsunterbrechungen (das sind neben Wehren und unpassierbaren Rampen auch über Abtreppungen einmündende Seitenbäche und manchmal auch verrohrte Straßendurchlässe) sollten fischpassierbar umgestaltet werden. Es ist darauf zu achten, dass eine Fischpassierbarkeit in beiden Richtungen (bachaufwärts und -abwärts) sichergestellt wird. Häufig ist es nämlich trotz Vorhandensein entsprechender Einrichtungen der Fall, dass die Einstiege in diese sowohl bachaufwärts wie auch bachabwärts von den Fischen nicht gefunden werden (keine oder zu geringe Lockströmung), was bachabwärts auch zu einer erhöhten Mortalität durch die Passage von Turbinen führt. Das Herstellen einer flussabwärts gerichteten Passierbarkeit ist allerdings mangels technisch ausgereifter Lösungsmöglichkeiten nach dem derzeitigen Stand des Wissens nur sehr eingeschränkt möglich.
Berücksichtigung der Fischpassierbarkeit bei der Projektierung und Umsetzung wasserbaulicher Maßnahmen
Sicherung von gewässerökologisch ausreichenden Restwassermengen
Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie

 

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