Sicherung und Entwicklung der Flussperlmuschel-Vorkommen

Raumbezug

Alle Bäche, in denen aktuell Populationen vorhanden beziehungsweise potenziell möglich sind

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Die Flussperlmuschel war früher im gesamten Bereich des Sauwaldes weit verbreitet und häufig. Heute ist die Raumeinheit Sauwald noch eine der wenigen Gegenden Österreichs mit Restbeständen der gefährdeten Flussperlmuschel. Die Bestände sind allerdings fast überall überaltert. Die Glochidien der Muscheln parasitieren auf Bachforellen, wobei vermutlich ausschließlich die lokalen Rassen der Fische als Wirte in Frage kommen. Andere Fischarten als die Bachforelle werden nicht akzeptiert.

 

Gefährdung

Flussperlmuscheln reagieren empfindlich auf Gewässerverschmutzung (Nährstoffeintrag), (Fein-) Sedimenteintrag und Fischbesatz mit allochthonen Arten. Die Nährstoff- und erosionsbedingte Feinsedimentbelastung gilt unter anderem als Hauptursache für den Rückgang. Besonders die Anlage von Äckern (insbesondere Maisäckern) kann die Bodenerosion fördern und bei Starkniederschlägen und Hochwasser durch entsprechende Materialabschwemmungen auch die Gewässer nachhaltig, negativ beeinflussen (Verschlammung und Nährstoffeintrag).

 

Wege zum Ziel

Reinhaltung der Gewässer, Reduktion von Sedimenteintrag
Sensible fischereiliche Bewirtschaftung, Förderung der natürlichen Reproduktion der Bachforellen durch Gewährleistung geeigneter Habitatstrukturen, notfalls Schaffung von Laichchoriotopen
Fischbesatz vermeiden, falls nötig ausschließlich mit Bachforellen aus dem betreffenden Gewässersystem (Berücksichtigung der genetischen Identität der Fische) besetzen
Verzicht auf Besatz mit allochthonen Fischarten (Regenbogenforelle, Bachsaibling)
Ökologisches Monitoring der Muschelbestände
Schutzmaßnahmen müssen das gesamte Einzugsgebiet umfassen und müssen in Summe auf Renaturierungen der Fließgewässer und Reduktionen der Nährstoffbelastungen abzielen

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