Raumbezug
Untere Enns (incl. Inseln bei Steyr, Haidershofen, Winkling, Thaling, Inselschüttungen bei Reiherinsel, Mühlrading, Schotterbank in der Stadt Steyr), Dammbegleitgräben und Bäche der Austufe
Ausgangslage/Zielbegründung
Die gewässerökologischen Bedingungen der Enns sind durch die vorhandene geschlossene Staukette (Schwellbetrieb) charakterisiert. Die Ufer sind durchgehend mittels grober Blocksteinschlichtung gesichert, im Abschnitt der Stauwurzel fehlen Feinsedimente. Die Sohle wird aus Grobschottern gebildet.
Im Bereich der Stadt Steyr befindet sich am Übergang von der freien Fließstrecke zum Staubereich des Kraftwerk Staning die letzte dynamische Schotterbank an der unteren Enns. Schotterbänke strukturieren das Fließgewässer, wirken sich positiv auf das Strömungsverhalten aus (Differenzierung der Fließgeschwindigkeit) und tragen wesentlich zur Lebensraumvielfalt bei. Das entsprechende Gebiet wird von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet (u.a. Badenutzung) genutzt.
Auf natürlichen und geschütteten Inseln sind Vegetationsstrukturen wie Weidengebüsch, Röhricht, Schlammflächen, Ruderalfluren, Eschen-reiche Wälder ausgebildet.
Im Bereich Kronstorf bildet die Enns zwei verzweigte Einstauungen mit Röhrichtbeständen. Hier mündet ein naturnaher Bach.
Durch den Kraftwerksbetrieb ist die Durchgängigkeit des Fließgewässers beeinträchtigt. Darüber hinaus liegen im Bereich der Restwasserstrecke der Enns unterhalb von Thaling mehrere Sohlabstürze vor, welche die Fischwanderung unterbinden.
Naturnahe Fließgewässerabschnitte mit Strukturen wie Flachwasserzonen, Inseln, Schotterbänken u.ä. haben eine hohe Bedeutung und hohes Standort- bzw. Lebensraumpotenzial sowohl für die aquatische Fauna, als auch für terrestrische Tier- und Pflanzengesellschaften.
Gefährdung
Gefährdungen und Potenziale sind eng an wasserbauliche Maßnahmen gekoppelt; eine aktuelle Gefährdung des Fließgewässerabschnittes der Enns ist derzeit nicht gegeben
Im Bereich der Inseln beeinträchtigt intensive Freizeitnutzung (Angeln, Bootsanlegestellen) die Qualität der Biotopflächen bzw. des Lebensraumes
Wege zum Ziel
Örtliche Anlage bzw. Zulassen von Sukzessionsflächen bzw. Schotterbänken
Ufergestaltungsmaßnahmen, Erhaltung bzw. Gestaltung/ Öffnung von Rinnen und Gräben
Schaffung von Fischaufstiegshilfen