Sicherung und Entwicklung naturnaher Ufergehölze

Raumbezug

Kulturlandbereiche in der gesamten Raumeinheit mit Ausnahme von Offenlandschaften mit Wiesenbrüterpotential

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Bachläufe werden im Kulturland überwiegend von Schwarzerle, Bruchweide und Traubenkirsche gesäumt. Flache Oberlaufabschnitte sind traditionell eher gehölzfrei, Fließgewässer haben dort Wiesenbachcharakter, der früher durch händisches Ausmähen der Ufer erhalten wurde. Heute wird entweder mit Traktormähwerken über die Ufer hinweg gemäht oder es stellen sich neue Ufergehölzaufwüchse ein. Ihr Anteil steigt in der Raumeinheit an.
Ufer-Augehölzstreifen weisen vielfältige ökologische Funktionen auf: Sie sind Lebensraum für Vögel und zahlreiche Insekten, für seltene Strauchweidenarten, bieten Nahrung und Unterstand für Wassertiere, dämpfen sommerliche Gewässertemperaturmaxima, sorgen für Hochwasserrückhalt, strukturierte Ufer usw. Wie in anderen Gehölz-Lebensräumen ist Strukturreichtum, ein Wechsel von unbestockten Lichtungen, Dickungen und alten Bäumen von hoher Bedeutung. In naturnahen Gewässerökosystemen sorgen Biber, Eisstöße und Verklausungen für diese Strukturvielfalt.
Das Augusthochwasser 2002 hat abschnittsweise zu hoch dynamischen, strukturreichen Uferau-Entwicklungsprozessen geführt, die jedoch teils durch Rekultivierungsmaßnahmen wieder unterbunden wurden.

 

Gefährdung

Rodung im Rahmen gewässerbaulicher Maßnahmen und zur Abflussertüchtigung
Vereinheitlichung der Gehölzvegetation hinsichtlich Struktur und Artenbestand
Bach begleitende naturferne Aufforstungen (Hybridpappeln, Fichten)

 

Wege zum Ziel

Abschnittsweises Auf-den-Stock-Setzen unter Erhaltung von verteiltem Alt- und Totholz. (ÖPUL-Pflegeprämien für naturschutzgerechte, differenzierte Gehölzelementpflege sind möglich)

 

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