Sicherung und Entwicklung der Steinkauzvorkommen

Raumbezug

Waldarme Kulturlandschaften der Raumeinheit, derzeit nur im Großraum Ried/Riedmark

 

Ausgangslage/Zielbegründung

In der unteren Riedmark existiert ein individuenarmes Restvorkommen des ehedem häufigen und nun in OÖ. vom Aussterben bedrohten Steinkauzes. Er ist Gebäude- und Baumhöhlenbrüter und bewohnt Dorfränder bzw. die Umgebungen von Einzelgehöften.
Als Maus-, Großinsekten und Regenwurmjäger nutzt er Obstwiesen, Grünlandflächen, beerntete oder niedrig bewachsene Felder sowie nahrungsreiche Brachflächen. Dabei ist ein lockeres Netz von niedrigen Sitzwarten hilfreich, das sich allerdings nicht entlang von Straßen konzentrieren sollte.

 

Gefährdung

Autoverkehr führt regelmäßig zu gravierenden Verlusten, insbesondere bei jungen, unerfahrenen Vögeln
Wegen der geringen Populationsgröße besteht erhöhte Gefährdung durch Fressfeinde
Intensive Landwirtschaft mit großen, nahrungsarmen Nutzungseinheiten
Landwirtschaftliche Umbauten und Verlust von Altobstbaumbeständen

 

Wege zum Ziel

Fortführung und Ausbau der laufenden Artenschutzbemühungen (z.B. Winterfütterungen, Marderschutz bei Nistplätzen) und Dokumentation der Bestandesentwicklung (Monitoring)
Entwicklung von Verkehrskonzepten (Tempolimits!) an für den Steinkauz gefährlichen Straßenabschnitten, hierzu Kontakte mit den Straßenverwaltungsbehörden

Berücksichtigung der Steinkauzvorkommen bei Bauplanungen, insbesondere bei Straßenbauvorhaben
Erhaltung von Strukturelementen der Kulturlandschaft, einer kleinstandörtlichen Mischung von Wiesen- und Ackerflächen und kleinteiliger Nutzungen
Sicherung von nicht gehölzgeprägten Elementen der Offenlandschaft wie z.B. Stufenrainen vor stärkeren Verbuschungen oder gar Verwaldungen

Verzicht auf Aufforstungen in Steinkauzgebieten
Erhaltung von Mostobstbeständen und Ergänzung von Flurobstbeständen

Belassen von Totholz (Sitzwarten!)
Erhaltung von Gebäudebrutplätzen

Bewusstseinsbildung hierzu
Förderung landwirtschaftlicher Extensivierungen (Zweimähdige Wiesennutzung, extensiver Ackerbau)

 

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