Raumbezug
Gesamte Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Die Flachgründigkeit der Böden und der teilweise anstehende Fels veranlasste die Bewirtschafter der landwirtschaftlichen Flächen, diese Hindernisse für die maschinelle Nutzung der Flächen zu entfernen. Auf diese Art und Weise entstanden die für manche Teile des Mühlviertels und auch Teilbereiche der Raumeinheit Südliche Böhmerwaldausläufer typischen Lesesteinwälle und sehr vereinzelt auch Trockenmauern, wie z.B. bei St. Stefan am Wald. Teilweise sind diese auch jüngeren Datums. Findlingswiesen gibt es in der Raumeinheit praktisch keine mehr.
An diesen Strukturen haben sich wertvolle Trockenlebensräume mit trockenen und warmen Lebensbedingungen entwickelt, die zahlreiche Tiere (wärmeliebende Insekten, Eidechsen, Schnecken etc.) und Pflanzen (der Halbtrockenrasen) beheimaten und zudem auch oft einen Bewuchs mit Flechten aufweisen. Darüber hinaus bieten diese Mauern und Wälle auch zahlreiche Hohlräume mit besonnten Flächen davor, was wiederum speziell für Eidechsen einen sehr interessanten Lebensraum darstellt.
Viele dieser Mauern und Lesesteinwälle sind mit Hecken und Feldgehölzen bestockt und bilden Vernetzungselemente in der intensiv bewirtschafteten Wiesenlandschaft. Die naturschutzfachliche Wertigkeit dieser Gehölzstrukturen ist in der Regel aber geringer als diejenige der Trockenlebensräume.
Gefährdung
Flurbereinigung
Gärtnerische Umgestaltung der Trockenmauern in Siedlungsnähe
„Verbuschung bzw. Verheckung“: Schattwirkung des Gehölzaufwuchses führt zu einer Verringerung bzw. Verlust des Trockenstandort-Charakters
Wege zum Ziel
Sicherung der wertvollen Strukturen auf Gemeindeebene (Ausweisung in Örtlichen Entwicklungskonzepten als wertvolle Biotope) und auf Landesebene
Sicherung der Pflege durch ÖPUL (Pflegeausgleich für ökologisch wertvolle Flächen)
Privatrechtliche Verträge mit dem Land OÖ