Sicherung und Entwicklung der hohen Randliniendichte und Vielfalt in den Wald-Grünland-Verzahnungsbereichen

Raumbezug

Gehölzränder in der gesamten Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Unregelmäßige Ausbildung der Waldrandlagen und teilweise weit in die Offenlandschaft vordringende Waldzungen sowie die Ausbildung von Hecken und Bach-Galeriewälder führen zu langen Waldrandzonen bzw. Randlinien.
Durch die hohe Anzahl an kleinflächigen Waldbeständen in der Raumeinheit ist eine Gesamtlänge der Waldränder von mehr als 2000km vorhanden. Der Übergangsbereich von Grünland zu Wald ist in der naturschutzfachlich idealen Form ein abgestufter Waldrand mit Waldsaum und Waldmantel, der auf Grund der Durchdringung mit Wiesenflecken eine sehr hohe Artenvielfalt und eine sehr hohe Habitatvielfalt aufweist. Durch Pflügen und Mähen bis unter die Baumkronen nah an die Baumstämme heran und die Führung von Wegen und Straßen dicht am Waldrand können sich die Waldränder in der Raumeinheit oftmals nur kümmerlich entwickeln. Nur in den ohnehin buchenreichen Gebieten bei Eidenberg-Lichtenberg-Kronabittedt und in der weiteren Umgebung von Julbach haben die Mehrzahl der Waldbestände vorgelagerte Gebüschsäume.
Abgestufte Waldränder mit Säumen und Gebüschen sind ein besonders hochwertiger Lebensraum für viele Tierarten, z.B. Schmetterlinge, Gebüschbrüter und Kleinsäuger.

 

Gefährdung

Grünlandnutzung bis an die Stammbasis der randlichen Baumreihen
Anlage von Güterwegen an den Waldrändern
Verkürzung der Waldrandlinien durch Aufforstung keilförmig in den Wald vordringender Grünlandbereiche
Strukturverarmung der Waldrandzonen durch reine Fichtenaufforstungen und Bebauung
Verkürzen oder Ausräumung der Pufferzonen zwischen den Kulturflächen und den Wäldern beziehungsweise Forsten

 

Wege zum Ziel

Förderung von Waldrandgestaltungen
Abrücken von Güterwegen vom unmittelbaren Bestandesrand
Bei unumgänglichen Neuaufforstungen diese mit standortgerechten Gehölzen möglichst artenreich begründen, mit unregelmäßiger Außengrenze (hohe Randlinienlänge!)
Erhöhung der inneren Randliniendichte durch eine vielfältige, klein strukturierte Nutzung
Die Neuanlage und Entwicklung von Gehölzstrukturen jeglicher Art sollte in Hinblick auf die natürliche Situation dieser Lebensräume erfolgen. Durch eine entsprechende Pflege kann der Strukturreichtum gefördert bzw. erhalten werden. So bedingen unterschiedliche Altersstrukturen z. B. unterschiedliche Höhen- und Breitenausdehnungen mit unterschiedlichen Licht- und Schattenflächen und sorgen so durch einen entsprechenden Mix aus Kraut-, Strauch- und Baumschicht für ein vielfältiges, kleinstrukturreiches Habitatangebot.
Belassen von Pufferstreifen zur Ausbildung von strauch- und krautreichen Säumen
Vermeidung der Bebauung an Waldrändern und Uferbegleitgehölzen

 

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen: