Raumbezug
Fließgewässer der gesamten Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Ein guter ökologischer Zustand der Gewässer setzt eine hohe Wasserqualität und einen hohen Strukturreichtum im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie voraus. Gute Wasserqualität und ein großes Angebot an naturnahen Uferstrukturen bieten Tieren und Pflanzen mit hohen Ansprüchen an ihre Umwelt optimale Lebensbedingungen. Oberlaufstrecken mit geringem Gefälle würden von Natur aus sumpfige Mäanderstrecken aufweisen. Ein mittleres Gefälle bewirkt schlängelnde Bachverläufe mit größeren Bachbettsteinen. Im Naturzustand weisen die Bäche eine hohe Strukturvielfalt mit einem Wechsel von Seicht- und Tiefstellen, größeren Steinen und verklaustem Treibholz auf. Hinzu kommen Schlick-, Sand- und Grusbänke, die sich beim Trockenfallen grasig-krautig bewachsen können. Als dynamische Lebensräume lassen sich Fließgewässer relativ leicht renaturieren.
Die Vorkommen und teilweise guten Bestände von gefährdeten Wasserlebewesen, wie etwa Flussperlmuschel, Bachneunauge, Äsche, Huchen, Edel- und Steinkrebs verleihen den Gewässern des Bearbeitungsgebietes eine überregionale Bedeutung. Voraussetzung für die Erhaltung dieses günstigen Zustandes ist die Bewahrung der naturnahen Fließstrecken mit einer hohen Strukturvielfalt (Mäander, Abfolgen von Kolken und Furten, Prall- und Gleithänge etc.).
Gefährdung
Drainagen, Bachbegradigungen und Regulierungen
Fließkontinuumsunterbrechungen durch Querbauwerke
Beeinträchtigungen der Gewässergüte
Wege zum Ziel
Rückbau von Begradigungen, Verrohrungen und Querbarrieren
Förderung natürlicher Abflussdynamik durch Bereitstellung von mehr Raum für die Fließgewässer
Wesentlich ist es negative Einflüsse aus dem Umland, vor allem den Eintrag von Dünge- und Spritzmitteln, zu minimieren
Sicherstellung von gewässerökologisch ausreichenden Restwassermengen
Freihalten der Hochwasserabflussbereiche von Bebauungen