Hohes Durchschnittsalter des Schutzwaldes:
Während im österreichischen Wirtschaftswald nur 9,5 Prozent älter als 120 Jahre sind, beträgt dieser Anteil im Schutzwald 32,6 Prozent.
Verlichtung der Bestände:
Aufgrund des hohen Durchschnittsalters sind die Schutzwälder teilweise lückig und weisen eine ungenügende Bestandesstabilität auf. 7 Prozent werden bereits als kritisch-instabil eingestuft, 24 Prozent sind als labil anzusehen.
Verjüngungsmangel:
Die Verlichtung der Altbestände ist an und für sich ein natürlicher Vorgang des Alterns. Es muss aber gewährleistet sein, dass genügend Naturverjüngung nachkommt. Hauptursache des derzeitigen Verjüngungsmangels ist der starke Verbissdruck durch das Schalenwild. Mittel- bis langfristig ist bei anhaltendem Verbiss die Funktionsfähigkeit der Schutzwälder in Frage gestellt.
Geringere Höhenlage:
Die oberösterreichischen Schutzwälder sind zum überwiegenden Teil der natürlichen Waldgesellschaft des Fichten-Tannen-Buchenwaldes zuzuordnen.
Vorteil: strukturreiche Wälder mit kleinflächigem natürlichen Zerfall der Waldbestände
Nachteil: Laubholz und Tanne sind wesentlich verbissanfälliger als Fichte
Steilere Hanglagen:
Nachteil: Bewirtschaftung und Sanierung werden dadurch stark erschwert (Forststraßenbau oft nicht möglich). Rund 15.000 ha sind so steil, dass sie vom Menschen nicht begehbar sind.
Geringe Wüchsigkeit:
Die oberösterreichischen Schutzwälder stocken meist auf flachgründigen Karbonatstandorten.
Vorteil: auch aufgrund des schlechten Wachstums nur sehr kleinflächiger Bestandeszerfall
Nachteil: aufgrund der Standortverhältnisse hoher Laubholzanteil zur Erhaltung der Bodenkraft unbedingt notwendig (Problem Schalenwildverbiss).