RSV-Prophylaxe für Neugeborene

Seit Mitte Dezember 2024 steht in Österreich für Neugeborene die passive Immunisierung gegen RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) mit Beyfortus (Nirsevimab) zur Verfügung.

Symptome

Eine durch RS-Viren hervorgerufene Erkrankung kann höchst unterschiedlich verlaufen, ist aber vor allem durch unspezifische Symptome (z.B. Schnupfen, Husten, Fieber) sowie Symptome im Bereich der Atemwege gekennzeichnet. Die Erkrankung ist üblicherweise selbstlimitierend.

Insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern, Personen höheren Alters und (vom Alter unabhängig) bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen kann die Infektion mit Komplikationen wie Mittelohrentzündungen und schweren Atemproblemen bis hin zum tödlichen Ausgang einhergehen.

 

Übertragung

Die Übertragung von RSV erfolgt von Mensch zu Mensch, vor allem durch Tröpfcheninfektion.

 

Krankheitslast

Die Erstinfektion erfolgt gewöhnlich innerhalb der ersten beiden Lebensjahre. Schätzungen zufolge erkranken jedes Jahr mehrere tausend Kinder an RSV. Bei Kindern ist eine RSV-Erkrankung der häufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt in den Wintermonaten. Bei Säuglingen ist diese Erkrankung die Hauptursache für eine akute Bronchiolitis, die wegen Atemnot oft im Spital behandelt werden muss.

Bei Personen im Alter von 6 bis 60 Jahren sind Krankenhausaufenthalte hauptsächlich bei Personen mit bestimmten bestehenden Grunderkrankungen der Fall.

Ab einem Alter von etwa 60 Jahren steigt die Zahl der schweren RSV-Erkrankungen wiederum erneut stark an.

 

Schutz vor Erkrankung

Für Säuglinge und Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr wird daher eine Immunisierung bzw. Impfung gegen RSV allgemein empfohlen.

Empfehlung zur Immunisierung

Die Immunisierung ist bis zum vollendeten ersten Lebensjahr bzw. während der ersten RSV-Saison allgemein empfohlen und schützt vor einem schweren Krankheitsverlauf. Darüber hinaus ist sie für Risikokinder auch im zweiten Lebensjahr empfohlen.

Es handelt sich um eine passive Immunisierung mittels fertiger Antikörper. Im Gegensatz zu einer Impfung (aktive Immunisierung), bei der die Antikörper erst vom Immunsystems gebildet werden müssen, werden bei der passiven Immunisierung fertige Antikörper verabreicht. Diese Antikörper binden an bestimmte Stellen des Virus und hindern damit das Virus, in menschliche Zellen einzudringen und diese anzustecken.

 

Kostenfreies Kinderimpfprogramm

Die RSV-Immunisierung mit Beyfortus (Nirsevimab) wird seit Mitte Dezember 2024 für Neugeborene in ihrer ersten RSV-Saison (voraussichtlich bis Ende März 2025) im kostenfreien Kinderimpfprogramm angeboten. Sie erfolgt in der Regel in der ersten Lebenswoche direkt im Krankenhaus, wenn die Eltern das wünschen.

Ab Mitte Februar 2025 können schrittweise auch weitere Säuglinge immunisiert werden, die bereits fünf Kilogramm wiegen oder schwerer sind. Für sie sind Präparate mit einer höheren Dosierung erforderlich.

In Oberösterreich ist Beyfortus in den Krankenanstalten sowie über die am Oö. Kinderimpfprogramm teilnehmenden niedergelassenen Kinderfachärztinnen und Kinderfachärzte erhältlich. Bitte erkundigen Sie sich bei Interesse bei Ihrer Kinderfachärztin oder Ihrem Kinderfacharzt, ob im individuellen Fall der Schutz gegen RSV mit Beyfortus empfohlen wird.

Weiterführende Informationen

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an: