Raumbezug
Zerstreute Vorkommen in der gesamten Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Mehr oder weniger trockene Magerwiesen sind in der Raumeinheit seit jeher relativ selten. In der traditionellen Kulturlandschaft waren sie auf Böschungen und Feldsäume bzw. Raine konzentriert, wo sie auch jetzt neben ungedüngten Wiesenrändern noch Verbreitungsschwerpunkte aufweisen. Typische Standorte auf Steinwiesen und -weiden sind infolge Entsteinung und Aufforstung weitestgehend verschwunden.
Meist handelt es sich um kleine Bestände von Zwergstrauchheiden, Bürstlings- und Grusrasen, ausnahmsweise auch um Felstrockenrasen. Weitgehend auf Rain- bzw. Wegböschungen beschränkt sind die überaus landschaftsprägenden Bestände der Pechnelke, oft gemischt mit Quendel, Nickendem Leimkraut und Silberdistel.
Magerwiesen sind meist artenreiche Ökosysteme mit hohem Anteil an gefährdeten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.
Gefährdung
Aufgabe der Pflege mit nachfolgender Verbrachung und sukzessiver Verwaldung oder aktive Aufforstung
Nährstoffeinträge aus der Umgebung, aus der Luft und Eutrophierung infolge Nicht-Abtransports des Mähgutes, beispielsweise bei Umstieg auf Häckselpflege
Absaugung des Schnittgutes entlang von Straßen sorgt zwar für effizienten Abtransport der Pflanzenmasse, wirkt sich aber auf die Kleintierbestände sehr negativ aus
Nutzungsumstellung auf Intensivbeweidung
Gehölzbepflanzungen bzw. Heckenanlagen auf Böschungen
Wege zum Ziel
Förderung der extensiven landwirtschaftlichen Nutzung durch Pflegeausgleichszahlungen (ÖPUL)
Meliorationsverzicht und Verzicht auf Düngung
Wiesentypgerechte Mahdrhythmen und Beweidungsintensität
Verzicht auf Häckselpflege
Pflege von Stufenrainen durch periodische oder abschnittsweise Mahd, um flächige Verbuschungen zu verhindern
Stärkung des Problembewusstseins der Bevölkerung hinsichtlich des weit fortgeschrittenen Verlustes gebietstypischer Extensivwiesen und Erhöhung der Identifikation mit diesen Lebensräumen und ihren typischen Arten
Abpufferung gegen Nährstoffeinträge aus dem Umland