Entwicklung von Pionier- und Trockenlebensräumen in Schottergruben

Raumbezug

Schottergruben in der Raumeinheit

 

Ausgangslage/Zielbegründung

Besonders für Arten, die auf Extrem- und Sonderstandorte angewiesen sind, können Abbaugebiete wertvolle Refugien darstellen. Die durch die Abbautätigkeit entstandenen Standorte weisen noch keine oder erst eine beginnende Bodenbildung auf und sind durch das sandig-schottrige Substrat extrem nährstoffarm und trocken. Der stark gestufte Vegetationsaufbau mit einem hohen Anteil an Kräutern, die enge Verzahnung von vegetationsfreien Flächen mit Säumen, Gebüschen und kleinen Gehölzgruppen sowie das meist unruhige Relief führen zu einem äußerst wertvollen Biotopensemble mit stark wechselnden Standortbedingungen.

 

Gefährdung

Die Dynamik der jungen Schottergruben sinkt mit fortschreitender Sukzession, wertvolle Initialstadien gehen mit Beendigung der Abbautätigkeit verloren.
Schottergruben können nach Ende des Abbaues nicht in einem „statischen“ Pionierzustand erhalten werden. Durch den laufenden Abbau entwickeln sich aber immer wieder neue Lebensräume.
Die Gefährdung liegt daher vor allem in der Verfüllung der Grube und dem Einbringen von Humus und Oberbodenmaterial im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen.

 

Wege zum Ziel

Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes bei Abbau und Nachnutzung von Schottergruben im Rahmen der erforderlichen naturschutzrechtlichen Bewilligungsverfahren:

  • Schaffung von Raum für natürliche Sukzessionsvorgänge bzw. als Rückzugsraum für Tiere
  • Sicherung nährstoffarmer Verhältnisse nach dem Abbau (keine großflächigen Humusierungen, kein Oberbodeneintrag)
  • Entwickeln einer hohen Strukturvielfalt und einer engen Verzahnung verschiedenartiger Biotope

Zur Erhaltung bestimmter seltener Biotopstrukturen: Durchführen von Pflegemaßnahmen in angemessenen Zeitabständen in ausgewählten Teilräumen - ansonsten Zulassen der natürlichen Sukzession.

 

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