Raumbezug
Gesamte Raumeinheit
Ausgangslage/Zielbegründung
Hecken, Ufergehölzstreifen, kleine flächenhafte Feldgehölze, Baumgruppen, Baumzeilen und Einzelbäume sind als Gliederungselemente der Kulturlandschaften landschaftsästhetisch hoch wirksam und stellen aus ökologischer Sicht Bereicherungen dar. Diese verschiedenen Gehölztypen weisen unterschiedliche Lebensgemeinschaften auf und bedürfen verschiedener Pflege, um ihre Naturschutzfunktionen optimal erfüllen zu können.
Da viele Kleingehölze aus früheren Offenstandorten (steinige Hutweiden, Gräben, Magerwiesen- und Halbtrockenrasenböschungen etc.) hervorgegangen sind, ist es vordringlich, noch halboffene Bestände vor geschlossener Verbuschung und dichten Baumaufwüchsen zu bewahren. Besonders wertvoll sind noch junge Sukzessionsstadien: Lichte und niedrige Verbuschungen, etwa mit Dornbüschen, auf noch mageren, blumenreichen Standorten. Sie stellen Lebensräume für gefährdete, Wärme liebende Saumpflanzen, für zahlreiche Insekten, für gefährdete Kulturlandvögel und für Reptilien dar.
Mit zunehmenden Gehölzbestockungen verbunden ist in der Regel auch eine massive Nährstoffanreicherung. Bereits geschlossene Gehölzzüge ähneln in ihren Lebensgemeinschaften mehr den Wäldern.
Abgenommen hat in den letzten Jahrzehnten der Bestand an Einzelbäumen und Baumzeilen, meist Obstgehölzen.
Gefährdung
„Verwaldung“ lichter Strauchhecken zu geschlossenen Baumhecken
Ablagerungen
Umwandlung von selbstverwaldeten Büheln und Böschungs-Feldgehölzen in Kunstforste
Aufforstung bzw. Einbringen bzw. Einwandern (Robinie) standorts- und florenfremder Gehölze
Aufforstung umgebender Nutzflächen
Rodungen, insbesondere von Einzelbäumen und Baumzeilen und bei intensiven Nachnutzungen oder Verbauungen
Bepflanzungen naturschutzfachlich wertvoller Flächen und Landschaftsausschnitte
Wege zum Ziel
Regelmäßiges Auf-den-Stock-Setzen von Heckengehölzen unter Belassen einzelner Dornbüsche und in offeneren Landschaften teils auch Überhälterbäume
Anwendung von ÖPUL-Naturschutzmaßnahmen für naturschutzgerechte, differenzierte Gehölzelementpflege. Hackgutforcierung bietet für die regelmäßige Gehölzpflege eine Chance.
Belassen bestehender Einzelbäume und Baumzeilen
Neupflanzungen von Einzelbäumen und Obstbaumzeilen an lokaltypischen Standorten
Lenkung der Landschaftselementeerhaltung über aktive Förderpolitik (ÖPUL und Cross Compliance)